Hallo, in einer kreativen Pause während des Bahn-Bauens brauchte ich mal schnell einen Satz fahrbare Reifen. Zum Testen. Hier der Baubericht:
Problem 1:
GO!!!-Porsche GT3-2010 hat auf Carrera-GO!!!-Schienen kaum Haftung (grip).
Rahmenbedingungen:
Das Fahrzeug ist ausgestattet mit Leitkiel, ohne Magnet, spielfreien Achsen, rundgeschliffenen Reifen, entkoppelter Karosserie, ohne Trimmgewichte.
Beobachtung:
Das Fahrzeug schleudert beim Gasgeben und bleibt an einer 10%-Steigung manchmal hängen.
These 1A:
Die Reifen wurden zu klein geschliffen. Der Fahrzeugboden setzt stellenweise auf Unebenheiten in der Fahrbahn auf.
Methode 1A:
Reifendurchmesser vergrößern durch Aufschieben von passendem Reifen aus Schrumpfschlauch.
Ergebnis 1A:
Methode 1A bringt keine Verbesserung.
These 1B:
Die Laufflächen der Reifen sind zu hart. Sie sind durch unsachgemäßes Rundschleifen ausgehärtet. Oder das Material (Carrera-GO!!!-ootb) hat grundsätzlich zu wenig Haftung.
Methode 1B:
Wie unter HO-Eisenbahnern üblich, werden griffige Gummi-Haftreifen auf die Lauffflächen der Antriebsräder aufgezogen. Da ich diese gerade nicht zur Verfügung habe, stelle ich (Luft-)Ballonreifen her. Es werden passende Ringe vom schlauchförmigen Hals eines Luftballons abgeschnitten und zusätzlich zum montierten Schrumpfschlauch auf die Antroebsräder aufgezogen.
Ergebnis 1B:
Das Fahrzeug fährt jetzt fast so gut wie mein SCX-Porsche GT3 ootb.
Problem 2:
Das Fahrzeug verliert alle paar Runden die (Luft-)Ballonreifen. Die Schrumpfschlauch-Reifen sitzen dagegen fest genug.
Methode 2:
Die Schrumpfschlauch-Reifen und die (Luft-)Ballonreifen werden mit UHU Kraft Alleskleber ohne Lösungsmittel mit der Laufffläche verklebt. Dabei ist auf glatten Sitz zu achten. Der Kleber wird sofort nach Aufziehen der Reifen durch Abrollen der Räder auf einer planen, glatten Fläche gleichmäßig verteilt. Trockenzeit 40 Minuten.
Ergebnis 2:
Das Fahrzeug verliert die Zusatz-Reifen über eine Distanz von 10 Runden à 13,22m nicht mehr.
Problem 3:
Die (Luft-)Ballonreifen verschmutzen.
Methode 3:
Reinigung durch abrollen auf der Klebefläche von Malerkrepp-Klebeband.
Ergebnis 3:
Die Lauffläche wird sauberer.
Problem 4:
Die (Luft-)Ballonreifen bleiben bein Abrollen auf Malerkrepp-Klebeband nicht an der Reifenlauffläche hängen. Sie bleiben vielmehr am Malerkrepp-Klebeband hängen und lösen sich von der Lauffläche ab.
Methode 4:
Als Ausweg wird auf das Reinigen durch Abrollen auf Malerkrepp-Klebeband verzichtet.
Ergebnis 4:
Die Fahreigenschaften bleiben auch über eine Distanz von 15 Runden à 13,22m konstant.
Schlußfolgerungen:
Das Reifenmaterial und damit dessen Haftung sind wichtige Faktoren für das gesamte Fahrverhalten. Die Haftung kann durch Aufziehen geeigneter Haftreifen verbessert werden.
Ausblick 1:
Zu prüfen ist, ob die Vergrößerung des Reifendurchmessers erforderlich war.
Ausblick 2:
Die Langzeitstabilität ist zu beobachten. Stabilität und Haftung könnte durch die Wirkung des Klebers auf den aufgezogenen Haftreifen beeinflußt werden. Der Abrieb des (Luft-)Ballonreifens könnte die Lebensdauer begrenzen.
Ausblick 3:
Um eine Reinigung durch Abrollen auf Malerkrepp-Klebeband zu ermöglichen, sind besser geeignete Klebetechniken zu nutzen.
Ausblick 4:
Es ist zu erfragen, welche Erfahrungen andere slot racer mit Materialien zum Beziehen (coating) von Reifen-Laufflächen haben.
Wenn ihr jetzt denkt, DD ist ein bisschen crazy , dass der sich mit so nem Kleinkram beschäftigt: Da habt ihr Recht
Aber Spaß machts. Gruß DD