Lötprobleme

Hallo,

hast du es mal mit Lötfett o.Ä. probiert? Das Flussmittel im Lot trocknet manchmal aus. Welche Temperatur hast du eingestellt? Die meisten Teile löte ich mit 350°C.
Hier mal die Sachen die ich so benutze. Unterscheiden sich eigentlich nicht von deinen Lots (oder Löts? ).

Lötfett.jpg

Gruß
Harald

Kommt ein bisschen darauf an, was du löten möchtest. Litzen dippe ich die vorher immer ein bisschen in das Lötfett, damit die Enden schön verzinnt werden. Bei Messing streiche ich die Oberfläche an dem Lötpunkten ein wenig damit ein. Man kann auch den Lötdraht vorher kurz eintauchen. Bei Platinen (Elektronik) sollte man das überschüssige Fett nachher wieder entfernen oder spezielles Flussmittel (No-Clean) benutzen, da ansonsten Korrosion entsteht. Ich habe ja nur Lötfett mit der Nummer F-SW 21, für SMD etc. besser F-SW 32 benutzen. Wichtig ist auch, nur wenig davon verwenden und die Kontaktpunkte vor dem eigentlichen Löten zu verzinnen.

Edit: gibts auch im Baumarkt.

Gruß
Harald

Bei Allem was hier empfohlen wird - meine Empfehlung ist, auf normale Flußmittel völlig zu verzichten.
Diese enthalten alle ätzende Substanzen, und das macht sich bei Buntmetallen auf Dauer nicht gut. Es sei denn, man neutralisiert jede Lötstelle.

Für alles Elektrische und Elektronische verwende ich Löthonig. Der hat gewisse Ähnlichleit mit dem guten alten Kolophonium ( wer Streichinstrumente spielt, hat immer welches zu Hause ), greift aber ebenso wie dieses nichts an. Nur auslösende Kontakte ( Schalter, Schleifer u.ä.) sollten damit nicht in Berührung kommen, da der Löthonig Baumharz enthält und dieses nicht nur fast weihnachtlich romantisch riecht sondern auch recht gut isoliert . Ist gemessen an der Menge, die man kriegt nicht preiswert, aber es wird für sinnloseren Mist oft mehr Geld weg geworfen.

Roland

Übrigens - zu hohe Spitzentemperatur und zu dünne Lötspitze erschweren vernünftiges Löten - abhängig davon, was und wie gelötet werden soll - häufig auch.
Ich drehe selbst beim Löten dicker Messingbleche ( 1,5 - 2,5 mm ) die Temperatur meines Lötkolbens oft zurück.

wie schon gesagt
zuviel wärme könnte eines Deiner Probleme sein

ein nasser Schwamm/Lötschwamm um die Spitze zu reinigen eine weitere Hilfe waaser an den Schwamm und bei heißer spitze putzen

alte Kupferspitzen konnten derart verkohlen das man Sie mit Schmiegelpapier abziehen musste, neue Spitzen macht man damit meisst nur unnötig Kaputt

abziehen mit feinem Schmirgel nach dem Putzen aim gewässerterm Schwamm ist die Letzte Option vor der Mülltonne
kannst Du Deine Spitze austauschen?
dann probiere das und nicht wärmer als unbedingt nötig einstellen, dann klappst meißt auch mit der Spitze

cu, DC

Zitat von photomanHH

wie schon gesagt
zuviel wärme könnte eines Deiner Probleme sein

ein nasser Schwamm/Lötschwamm

NEIN !!!!

"Nasser" Schwamm ist Kontraproduktiv:

- Nässe verdampft, also kühlt sie. Resultat - bei beschichteten Dauerlötspitzen platzt durch die Kühlung irgendwann der Überzug, das darunter liegende Metall beginnt beschleunigt zu oxidieren und die Spitze ist hinüber. Je höher dabei die Spitzentemperatur und je dünner die Spitze, desto größer die Gefahr.

Ich höre schon "Ist mir noch nie passiert..."
Die meisten sägen sich auch keine Finger ab, und trotzdem gibt es Schutzvorrichtungen.

um die Spitze zu reinigen eine weitere Hilfe waaser an den Schwamm und bei heißer spitze putzen

Der Schwamm sollte ausgedrückt und höchstens feucht sein, keinesfalls nass. Schnell drüber wischen, nicht langsam.
Nach dem Abwischen soll die Spitze wieder metallisch glänzen. Bei blankem Kupfer oder herkömmlichen anderen Spitzen schlicht und einfach sauber sein.
Vorm erneuten Ansetzen an einer Lötstelle etwas Zinn auf die Spitze. Das bildet eine Wärmebrücke und Probleme wie eingangs beschrieben reduzieren sich stark.

alte Kupferspitzen konnten derart verkohlen das man Sie mit Schmiegelpapier abziehen musste, neue Spitzen macht man damit meisst nur unnötig Kaputt

Deshalb ist auch bei direkt netzbetriebenen Lötkolben ein vorgeschalteter Dimmer wärmstens zu empfehlen. Die Oxidation setzt am wenigsten beim Arbeiten selbst ein, weil da ja Wärme abgeleitet wird. Sie ist Resultat des Leerlaufs bei voller Spannung und damit voller Hitze.
Kann halt sein, dass man vorm Weitermachen mal 30 Sekunden warten muss ( Dimmer wieder "auf Maß" gedreht ) bis der Lötkolben wieder richtig heiß ist. Es empfiehlt sich sowieso mal zu probieren, welche Hitze man wofür benötigt. Das verlängert die Lebensdauer der Spitze und schont die Lötstelle - vor allem beim Platinenlöten.
Meine ältesten, noch in keiner Weise angegriffenen ( Dauer - ) Lötspitzen datieren auf 1988. Bei mir läuft aber auch kein Kolben im Leerlauf auf voller Spannung.

abziehen mit feinem Schmirgel nach dem Putzen aim gewässerterm Schwamm ist die Letzte Option vor der Mülltonne

Mittlerweile gibt es zum Reinigen eine spezielle Metallwolle, sieht aus wie Messing - Drehspäne, sind aber keine. Bei Dauerlötspitzen wärmstens zu empfehlen, genauso wie mittelfeine Stahlwolle, ohne Druck angewendet.

Übrigens - ein etwas zu starker Lötkolben ist tausendmal besser als ein etwas zu schwacher:

Ersteren kann man herunter regeln und anpassen.

Letzteren muss man länger als eigentlich notwendig auf die Lötstelle halten ( es geht dabei natürlich nur um Sekunden, aber das reicht um Unheil zu verursachen ). Resultat - die Lötstelle selbst ist oft klumpig und nicht wirklich fest, schon gar nicht sauber ( " Lötprofis arbeiten mit kleinstmöglichen Mengen !" ), das Umfeld erhitzt, was oft zu Schwächungen oder Deformationen führt.

kannst Du Deine Spitze austauschen?
dann probiere das und nicht wärmer als unbedingt nötig einstellen, dann klappst meißt auch mit der Spitze

cu, DC

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Gruß

Roland

DAS nenne ich mal eine Top Erklärung

cu, DC

Das tolle an solch einem Forum ist doch wirklich, das man hier geballtes Wissen fürs Leben lernen kann
jedenfalls rund herum um das Handwerkliche

ich hätte mich ohne das Forum nie daran getraut SMDs selbst auf Platinen zu löten, weil ich die beim Atmen schon vom Tisch puste
nun klebe ich die SMDs vorher fest
usw

cu, DC