Im Rahmen eines Guß – Auftrages wurde ich auch nach Figuren gefragt. Das Besondere dabei war der Wunsch nach Posen wie : An einen Reifenstapel angelehnt und Ähnliches.
Es existieren aber leider meist nur standardmäßige Pitstop – und ähnliche Figuren .
Was tun ?
Ich habe noch einige Testabgüsse liegen ( man wirft nichts weg, irgendwann braucht man es ! )mit den üblichen Gußfehlern.
Posing000.jpg
Was lag also näher, als damit eine chirurgische Operation durchzuführen?
Gesagt, getan.
Da die Aufgabe darin bestand, eine ursprünglich in Fahrposition halb liegende Figur um zu operieren in eine lässig stehende, kam es mir sehr entgegen , dass die Figuren in Ober – und Unterkörper, Arme und Kopf aufgeteilt sind
Also ging es los.
- Vergleichsbilder organisieren, um eine einigermaßen lebensechte Pose zu erreichen.
- Unterkörper in stehende, einbeinig angelehnte Haltung bringen.
Dazu muss man an den Knien hinten und vorn Schnitte anbringen oder sogar keilförmig Material heraus nehmen.
Der Unterleibsbereich muss dabei auch mit Schnitten vorn angehoben und hinten mit herausgesägtem Keil abgesenkt werden. Möglichst nicht durchsägen, noch zusammenhängende Teile lassen sich viel leichter anpassen und justieren.
Nun an den Schnitten die Position in „stehend“ justieren. Passt alles zufriedenstellend, kann man mit Sekundenkleber und Füller die Schnitte ausfüllen und fixieren.
- Dort wo der Oberkörper aufsitzt, muss die Auflagefläche begradigt werden bis die Haltung so ist wie gewünscht. Dann kann man Unter – und Oberkörper verkleben.
- Auch die Haltung des Kopfes muß durch Arbeiten an der Hals – Auflagefläche realistisch an die Gesamthaltung angepasst werden. Dann wird der Kopf aufgeklebt.
- Es bleiben die Arme / Hände, die aus ihrer Lenkpose in eine entspannte oder sonstige Pose umoperiert werden müssen. Dabei darf man nicht vergessen, dass auch die Handhaltung neu zu gestalten ist.
- Nun wird abschließend mit dem Material der Wahl ( ich bevorzuge Sekundenkleber und Backpulver ) alles korrigiert und ausgefült. Das geht schnell, wird sehr fest und ist gut zu bearbeiten .
Eventuell muss man die Fußstellung ebenfalls nacharbeiten.
Es hat etwa eine Stunde gedauert, dann war der Rohling fertig. Nur als Demo – Objekt. Also nicht final bearbeitet.
Da er in Diskussionspose steht und offenbar über irgendetwas meckert, kriegt er einen Zuhörer beigestellt.
Der hat dann die Hände in den Taschen und keinen Helm auf. Dazu gieße ich einen Kopf mit und einen ohne Helm ab. Der Helmkopf wird ausgehöhlt und schon habe ich den abgesetzten Helm.
Es dauert etwas, mir macht es Spaß, und vor allem habe ich keine sterotyp in Tausender – Phalanx auftauchenden ( und damit auf jeder Bahn die gleiche langweilige Stimmung erzeugenden) Chinaklone
Übrigens hatte ich ja schon gezeigt, wie man auch diese mit richtig Leben erfüllen kann. Es hängt halt alles an der Frage, wohin ich mit meiner Rennbahn letztendlich will.
Roland