• Tag zusammen,

    hat jemand ERFAHRUNG mit dem Biegen von Schienen? Dabei geht es mir nicht um verschiedene Kurvenradien oder Ähnliches, sondern um den vernünftigen Bau von Höhenunterschieden. Mit dem Standard Schienenmaterial lassen sich (normale) Höhenunterschiede im Prinzip nur durch einen Knick an der Steckung realisieren.

    Das gefällt mir gar nicht!

    Mir schwebt eher etwas in Richtung 2 Stück 342er Geraden, die eine mit einem leichten Radius nach oben (konkav), die zweite mit einem leichten Radius nach unten (konvex), so dass sich ein schöner Höhenunterschied von ca. 10 cm ergibt.

    Es lässt sich sicher nur durch Erwärmen der Schienen erreichen. Dass ich mich durch Versuche im Backofen an ein vernünftiges Ergebnis herantasten kann ist mir schon klar. Ich frage ja auch nach ERFAHRUNG.

    Ein paar mögliche Probleme sind mir durchaus bewußt, wie z.B. das Knicken der Kontaktstreifen in den Schienen oder, dass bei einer Biegung nach oben die Kontaktstreifen zu lange sind und sich am Ende aus der Schiene herausschieben. Das gleicht sich aber dann durch die zweite Schiene wieder aus.

    Ich habe in einem Forumsbeitrag gelesen: "Schienen biegen ist blöd". Mag sein. Dann nennen wir es eben "Form anpassen". Abgesehen davon lasse ich mich höchstens durch ein wirklich gutes Argument davon abbringen.

    Also, wer hat ERFAHRUNG damit; Temperaturen, Techniken, ... ?

    Vielen Dank schon mal

    Thomas

    "Beschleunigung ist, wenn die Tränen der Ergriffenheit waagrecht zum Ohr hin abfliessen" Walter Röhrl

  • hallo !
    Ich hab mal versucht, eine Steilkurve platt zu kriegen. Ich hab die Schiene in eine Schüssel und kochendes Wasser drüber. Hat eigentlich ganz gut funktioniert, blos hat eine platte Steilkurve nicht 45° sondern ca 42-43°, war wohl nix.
    viele Grüße
    Wolfgang

  • Hi,
    ich denke die Kunststoffschienen biegen dürfte noch das kleinere Problem sein, aber was machst Du mit den Leiterbahnen? Die sind durch das U-Profil nicht so sauber biegbar.
    Bis dann,

  • Zitat

    Abgesehen davon lasse ich mich höchstens durch ein wirklich gutes Argument davon abbringen.

    da haben schon mehrere erfahrungen gesammelt und es hat sich nicht durchgesetzt, was m.e. für sich spricht. aber probier's doch einfach aus und berichte und mal. vielleicht klappt's ja gut.

  • alle Jahre wieder, gibts ein paar schlaue (nicht nur zu diesem Thema), aber wenn er so mutig ist und sein Ergebnis zeigt, wirds wenigstens wieder lustig :mrgreen:

    Gruß Holger

    Adios, Viva los Tioz

  • Zitat von "pfuetze"

    jedem seine "Markusschiene" :mrgreen:

    ich war ja auch meiner Zeit vorraus und habe damals mit einem Heißluftfön die ersten Rallyschienen kreiert, ließen sich auch nicht schlecht fahren, mit tiefergelegten Autos eben mit etwas schwung ;)

    Gruß Holger

    Adios, Viva los Tioz

  • Danke Berni, Wolfgang, Michael und hereandthere für die qualifizierten Beiträge.
    Werde die Ergebnisse vorstellen.

    Gruß

    Thomas

    "Beschleunigung ist, wenn die Tränen der Ergriffenheit waagrecht zum Ohr hin abfliessen" Walter Röhrl

  • Hallo Thomas

    Wie wäre es, statt zu erhitzen, an den Seiten in 1cm abständen immer so 0,5cm auszusägen??
    Dadurch nimmt man der Schiene die Starre.
    Habe es zwar noch nie selbst gemacht aber es gab für den h0 Maßstab auch mal einen Looping der aus solchen Schienen bestand.

    Schöne Grüße
    Lothar

  • Hallo Lothar,

    die Idee schien mir so gut, dass ich es gleich mal an einer 342er Geraden mit abgebrochenen Stecklaschen ausprobiert habe.

    Zunächst mal sollte es eine Schiene mit einer leichten Biegung nach oben werden, das erschien mir einfacher als nach unten.

    Ich habe einfach mal 7 Kerben (in ca. 4cm Abständen) in die beiden Seitenränder mit einem feinen Seitenschneider geknipst. (Die Methode mit dem Seitenschneider ist schlecht, der Kunststoff bricht meist weiter aus als die Kerbe soll. Mit einer Dreikantfeile anstatt einem Seitenschneider kommt man dem aber sicher bei.)

    Dann habe ich versucht, die Schiene an den Kerben über eine leicht abgerundete Tischkante (Küchenarbeitsplatte) Stück für Stück gleichmässig zu biegen, so dass am Ende für dieses Teilstück ein Höhenunterschied von ca. 5 cm entsteht.

    Das Problem mit der "Starre" bleibt weil der Großteil der "Starre" in der Kunststoffummantelung der Kontaktstreifen liegt und nicht im Rand, aber ein Teil dieser "Starre" wird auf jeden Fall genommen.

    Einen Höhenunterschied von 3 bis 4 cm ist so auf jeden Fall zu schaffen, als ich auf 5 cm (was also mit 2 Schienen meinen gewünschten Höhenunterschied von 10 cm ergiebt) biegen wollte ist mir die Kunststoffummantelung um die Kontaktstreifen und der Slot gebrochen.

    Also ein vielversprechendes Ergebnis, die Methode muss nur noch verfeinert werden, eine Kombination mit Wärme von ca. 80°C scheint mir sinnvoll. Dank auch an den diplomierten Kunstoffmenschen "nicker" aus dem Thread "Überfahrt aus Go-Schienen!?!?".

    Ich werde wie gesagt die Ergebnisse vorstellen, danke Lothar,

    Gruß

    Thomas

    "Beschleunigung ist, wenn die Tränen der Ergriffenheit waagrecht zum Ohr hin abfliessen" Walter Röhrl

  • Hallo !
    Wie oben schon angemerkt, lassen sich Wingo-Schienen sehr gut biegen.
    Ich hätte da ein paar abzugeben.
    viele Grüße
    Wolfgang

  • Hallo zusammen,


    jetzt möchte ich doch so mutig sein und mein Ergebnis zeigen, vielleicht bleibt dann dem einen oder einen das Lachen im Hals stecken.



    Das Einfeilen der Kerben in ca. 4cm Abständen in den Schienenrand habe ich beibehalten.

    Dann habe ich die Schienen auf ca. 90 Grad im Backofen erhitzt. Dabei habe ich auf die Erfahrungen von "macbambi" zurückgegriffen und die Idee mit
    der wassergefüllten Blechwanne aufgegriffen. So werden die Schienen schön gleichmäßig erwärmt.

    Dann wurden die Schienen über den Rand der Küchenarbeitsplatte gleichmäßig im 4 cm Abstand gebogen und zwar eine 342er Gerade nach oben
    (geht wirklich einfacher) und eine 342er Gerade nach unten. Am Ende kam der notwendige Höhenunterschied von 12cm heraus, wobei nichts gebrochen ist.

    Inzwischen war ein Höhenunterschied von 12cm notwendig, ich war aber sicher, dass diese 2cm mehr auch kein Problem darstellen würden.

    Jetzt noch zu dem Einwand von Michael. Das U-Profil der Leiterbahnen stellt überhaupt kein Problem dar, der Biegeradius ist wirklich sehr groß
    und die Leiterbahnen sind wirklich sehr weich. Dennoch würde ich nächstes mal die Leiterbahnen ausbauen, die Schienen zuerst und dann die
    Leiterbahnen biegen. So wird das Erbgebnis sicher noch gleichmäßiger.

    Es ist also problemlos möglich carrera go Schienen zu biegen. Das Ergebnis ist wirklich ansprechend und der Aufwand klein.

    Vielen Dank an alle die mit wertvollen Tipps ihren Beitrag geleistet haben, letztendlich profitieren alle Forumsbesucher von Euren Erkenntnissen.

    Allein aus diesem Grund sollte sich niemand entmutigen lassen, auch nicht von einem "Top GO'ler". Ein Forum lebt doch von neuen Ideen, oder?
    Jetzt wollen wir mal sehen ob so ein "Top GO'ler" Größe hat.


    Gruß

    Thomas


    PS: Übrigens werde ich dann meine Bahn im entsprechenden Forumsbereich vorstellen, wird aber bestimmt noch ein paar Monate dauern. Verwirkliche
    noch ein Paar Ideen die ich im Forum noch nicht gefunden habe. Bis dahin.

    "Beschleunigung ist, wenn die Tränen der Ergriffenheit waagrecht zum Ohr hin abfliessen" Walter Röhrl

    Einmal editiert, zuletzt von thom (24. Februar 2009 um 20:11)

  • Hi,
    sieht prima aus! Genauso wie die Überfahrt bei den großen Bahnen. Prima gemacht.
    Jetzt steht nur noch eine Herausforderung an:
    Wie biege ich Looping-Schienen gerade 8) .
    Bis dann,

  • Moin Thomas,

    da Du ja auf mich anspielst, ja ich habe Größe, RESPEKT, auch wenn man auf den Bildern nicht ganz beurteilen kann wie Gut die Qualität wirklich ist, scheinen sie recht gut gelungen. Allerdings solltest Du dir entweder eine andere Streckenführung überlegen oder doch eine flachere Variante bauen, spätestens wenn Du vernünftig aussehende Umbauten (sprich realistisch tief liegende Autos) bewegen willst, bekommst Du Probleme. Die Fahrzeuge setzen auf, dagegen hilft dann etwas Schwung. Da Du aber in beide Richtungen direkt eine K1 hast, wird das wahrscheinlich häufig zu abflügen führen.

    Gruß Holger

    Adios, Viva los Tioz

  • Hallo Thomas,

    zu dem Ergebnis kann man nur gratulieren... Deine Schienen sind wirklich super geworden, Hut ab!

    Ich selbst habe es noch nicht probiert, Schienen zu biegen, aber deine Arbeit und deine Anleitung geben neuen Mut... :D

    Mir schwebt eine Überfahrt im "EVO-Stil" vor... Geraden habe ich genug, jetzt muss ich nur noch meine Cheffin davon überzeugen, dass sie mich mal an den Ofen lässt (ohne dass es hinterher etwas zu essen gibt... :wink: :lol: )...

    In diesem Sinne... RESPEKT...

    Gruß,

    dutchman

  • Tolles Ergebnis! Gratulation!

    Ich bin schon jetzt gespannt was du uns noch so alles präsentierst! Halt uns da mal schön auf dem Laufenden :)

  • hut ab Thomas, schöne Arbeit, bin mal auf deine weiteren Ideen gespannt, die hier noch keiner hatte, bzw. die Du noch nicht gefunden hast :shock: :wink:

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