Baubericht Chevrolet Corvette C3

  • Baubericht: Chevrolet Corvette C3

    Ende Mai hatte ich in der Bucht diesen Bausatz erstanden, war preislich einigermaßen im Normalrahmen (etwa 17,-€ einschließlich Versand) - und na klar, mit dem Hintergedanken einer Motorisierung passend für die Rennbahn.

    Zuerst hatte ich vor, dafür einen Porsche GT3 zu schlachten, aber ein Peugeot WRC paßte von Fahrgestell her, vor allem beim Radstand, noch viel besser unter die C3-Karo.

    Der Bausatz enthält wunderschön verchromte Stoßstangen und ebensolche Felgen! Weil die Felgen auch ein schönes Achsloch haben und auf der Innenseite fast so aussehen wie serienmäßige GO!!!-F1-Hinterachsfelgen, und außerdem die beiliegenden Reifen aus einem schön weichelastischen Gummimaterial sind, habe ich mich entschlossen, die Originalräder zu benutzen. Leider waren die Achslöcher alle sehr dünn gebohrt, so daß ich die Felgen behutsam aufgebohrt habe, bis sie sich auf die Carrera-Achsen pressen lassen, und leider ging es auch dann von Hand nicht besonders gut, so daß ich die Felgen von beiden Seiten auf eine Achse gesteckt und im Schraubstock gleichzeitig aufgepreßt habe. Riskant! Bei einer Vorderfelge hat es den Felgenrand geknautscht, das wäre beinahe schiefgegangen - Felgenbruch und keine Ersatzteile verfügbar... aber der Reifen hält sie gut zusammen. Falls das irgendwann doch 'mal kaputtgeht, muß ich mir eben neue Räder suchen. Aber diese Felgen sind sehr klein, gerademal 9mm Durchmesser! Spätestens wenn die Reifen abgefahren oder hartgealtert sind, wird das fällig. Leider habe ich zu spät gemerkt, daß die Achsen doch etwas lang sind. denn die Räder stehen seitlich etwas heraus und im Original sind sie ja sogar deutlich innerhalb der Karosserie. Aber wenn ich die Felgen jetzt nochmal abrupfe, riskiere ich, daß sie mir endgültig kaputtgehen; und ich habe keinen Ersatz, also laß' ich das schön sein. Wurde halt vom Eigner mit WideBody-Kit aufgemotzt. Im schlimmsten Fall werde ich versuchen, Artin-Chromfelgen anzupassen; aber vorerst hält es.

    Hier die Karo auf dem Peugeot-Fahrgestell, bereits mit allen Rädern montiert, und die Bausatzschachtel.

  • Wenn ich mir so die C3 ansehe - "1:43", dann kann ich kaum glauben, daß die GO!!!-Corvettes C6 und C7R echt maßstabsgetreu sind, denn die sind deutlich größer. Aber wahrscheinlich ist die Corvette in den letzten 50 Jahren tatsächlich größer und wuchtiger geworden.

    Fahrmechanisch war ja nicht viel zu machen: Das PeugeotWRC-Chassis fuhr einwandfrei, der Achsabstand paßte. Sogar auf meine sonst übliche Klebe-Einpaßarbeit mit den Verschraubungshülsen der Originalkaro habe ich diesmal verzichten können, denn die Corvette-Karo hatte paßgenau für das vordere Bodengruppenloch einen gelochten Schraubanguß vorne, und für den hinteren Schraubanguß habe ich einfach freihand eine passende Aussparung in die WRC-Bodengruppe gefräst, mit dem kleinen Zylinderfräser in der Kleinbohrmaschine.

  • Karo drauf und eine kurze Testfahrt: Die Corvette ist richtig schnell und wendig, genau wie sich das für dieses Auto gehört, super.

    Dann geht es auch schon los mit der Farbgestaltung! In den 1970'ern waren ja Metallicfarben der Hit. Also mache ich die Corvette nicht rot, sondern im meinem favorisierten hellblaumetallic, und mit doppeltem weißen Sport-Längsstreifen drauf.

    Zuerst lackierte ich die gesamte Karo in reinweiß (Revell Email 04). Nachdem der Lack einigermaßen getrocknet war, kamen die Streifen dran: Dafür hatte ich mir auf einer beschichteten MDF-Platte einen Tesafilmstreifen aufgeklebt und mit einem Skalpell am Lineal 2 lange Streifen geschnitten. Das hat auch ganz gut geklappt. Damit es nicht zu sehr haftet und mir die Grundierung abreißt, stumpfte ich die Klebeseite noch ein wenig ab, indem ich das Klebeband ein paarmal auf meine Handinnenseite klebte und wieder abzog...

    Aber gleich beim Feinkorrigieren der Klebestreifen, zum Glück noch vor dem ersten Farbsprühgang, geschah das Unheil: Der weiße Grundlack wurde teilweise mit abgerissen. Also nochmal weiß drüber, und diesmal zur Sicherheit eine Nacht durchtrocknen lassen.

    Weil die Tesafilmstreifen viel zu stark hafteten, habe ich etwas anderes probiert: Von einer alten Audio-Compactkassette habe ich etwa 2* 15cm Tonband abgewickelt und abgeschnitten, und dann mit Spucke auf die Karosserie geklebt. Mit Wattestäbchen vorsichtig abgerollt und schön mit der Skalpellspitze in die Vertiefungsrillen hineingedrückt...

  • ... und dann sofort losgelegt mit der Airbrushpistole. Die hatte ich vor der Spuckeklebung schon vorbereitet - Lack sprühfertig verdünnt, Pistole gefüllt, Kompressor aufgestellt, Sprühtest, nur noch Modell aufstellen, Kompressor anschalten und los. Und gleich nach dem Sprühauftrag zog ich die Tonbandstreifen ab - solange der Lack noch feucht war, damit sich keine Kantenrisse bilden. Der blaue Lack durfte dann etwa eine Viertelstunde in der Sonne vortrocknen, dann kam auf den noch klebrigen Farblack eine Schicht Glanzklarlack aus der Sprühdose drüber; so verbinden sich die Lackschichten, weil sie ineinander verkleben. Zwischenzeitlich hatte ich auch überlegt, ob ich genau umgekehrt lackiere, weiß mit blauen Streifen - aber blau mit weißen Streifen gefällt mir doch besser.

  • Der blaue Metalliclack paßt stilistisch genau zum Alter des Fahrzeugtyps - Anfang der 1970er Jahre, und ist mittlerweile eine Rarität: Revell email 95! Ich habe noch ein paar Döschen; diese Lacke sind längst nicht mehr im Revell-Lackprogrmm. So in den End-1990ern hatte der lokale Spielwarenladen seine Reste reduziert abverkauft, da habe ich zugeschlagen - aber viel war's leider nicht gewesen. Die waren schön, die sollte Revell echt wieder in's Programm nehmen...

    Viel war dann nicht mehr zu tun: Scheiben einkleben, Fahrgastraum anpassen. Leider mußte ich den Getriebetunnel und die Innenseiten der Sitze halb heraustrennen, denn der Motor war im Weg. Aber immerhin sind die Oberkanten der Rückenlehnen vollständig zu erkennen. Den Elektromotor habe ich mit Revell email 08 mattschwarz angemalt, damit er nicht so auffällt. Leider ist trotz aller Vorsicht beim Einkleben durch die Lösemitteldämpfe die Frontscheibe unten etwas beschlagen. Dann noch die Innenseiten der verchromten Stoßstangen etwas freigekratzt, denn der Chromlack sieht zwar sehr gut aus, läßt sich aber leider sehr schlecht kleben.

  • Und die Fahreigenschaften sind herrlich. Diese Corvette ist richtig schnell, sogar mit dem Standard-GO!!!-Motor. Falls ich da mal einen blauen GoKarli-Motor einbauen sollte, wird das ein Geschoß, das kaum noch zu bändigen ist. Ich hätte ja sogar noch ein paar auf Lager... aber das braucht's jetzt noch nicht und es wäre schade um das Modell, wenn es von der Piste abfliegt und irgendwo hart einschlägt.

    VROOOOMMMM......


    P.S. Ich habe gerade 'mal in der Bucht nachgesehen... und leider keinen weiteren Bausatz gefunden. Offensichtlich habe ich da eine echt seltene Bausatz-Rarität verarbeitet. Verflixt - vielleicht hätte ich die Karo vorher einem der Abgieß-Profis hier im Forum zur Verfügung stellen sollen; aber dafür ist es jetzt wohl etwas zu spät; habe leider nicht daran gedacht...

  • Rarität? Na ja, dann halt nicht - oder zumindest hier auf dem europäischen Festland. Die Versandpreise aus den USA sind ja auch noch zu berücksichtigen, da kostet sowas dann schnell mal den doppelten Preis ... Aber falls ich nochmal eine in halbwegs vernünftigem Preisrahmen sehe, werde ich wohl zugreifen.

    Gruß, Kay

  • Sehr schöner Baubericht!

    ich habe in meiner Corvette (noch) einen großen 13D Motor (Greenie) in einem Artin Chassis drinnen, mit drehbarem Leitkiel.

    Die Chrom-Artin Felgen passen auch recht gut, vor allem fährt sich das Auto mit den schmalen Artin Reifen sehr gut.

    Die 9mm Reifen sollten kein Problem sein, da gibt es Ortmann Reifen. Und im Zweifelsfall passende gedruckte Felgen mit Felgeneinsätzen aus dem Bausatz.

    Meine Corvette hatte keine Chromteile dabei, aber Molotow Liquid Chrome kann hier Abhilfe schaffen.

    Dein blauer Lack gefällt mir richtig gut!

    Die angelaufenen Stellen auf der Windschutzscheibe mit Klarlack überpinseln, dann sollten die verschwinden.

  • ....

    Die angelaufenen Stellen auf der Windschutzscheibe mit Klarlack überpinseln, dann sollten die verschwinden.

    Peter, das funktioniert sicher so. Aber noch besser ist es diese Stelle mit einem im Dremel eingespanntenQ-Tip und feiner Polierpaste zu bearbeiten. Das geht komplett weg und die Scheibe ist wieder klar. Gibt von Tamiya so eine Polierpaste (Polishing Compound)

  • Interessant, das mit Kleinbohrmaschine und Wattestäbchen, darauf wäre ich garnicht gekommen; in meinem Zubehör-Set vom Discounter ist ein Döschen mit Polierpaste drin - das werde ich mal ausprobieren...

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