Vermutlich ja. Es gibt zwar etliche unterschiedlich harte Aluminiumsorten, aber meiner Erfahrung nach eignet sich Aluminium nicht als Gleitlagermaterial, weil es sehr weich ist und hohe Reibungswerte hat. Für ein Modellbaugetriebe, das nicht allzulange oder nur gelegentlich in Betrieb ist und keine nennenswerten Kräfte und Drehzahlen ertragen muß, mag das gehen (ich habe mir z.B. vor etlichen Jahren einen vollautomatischen 20cm-Drehteller zum gleichmäßigen Sonnenstrahlungs-Trocknen von kleinen Modellen gebaut, der wird durch ein solches Eigenbau-Getriebe -Stahlachsen 3mm, Plastikzahnräder, alles vom großen C - und ein 3V/300mA-Solarmodul betrieben, funktioniert seit Jahren einwandfrei. Lackfeuchtes Modell auf den Drehteller, Solarmodul ausrichten und sobald die Sonne scheint, erwärmt und bestrahlt sie die frische Lackierung - und das Solarmodul liefert Strom an den Drehtellermotor: Das Modell dreht sich dann langsam im Sonnenlicht, wird damit von allen Seiten gleichmäßig "gegrillt" - und so trocknet der Lack sehr gleichmäßig).
Aber das ist ein sehr langsames Drehen: Der Teller macht je nach Solar-Einstrahlung 2-4 U/min, und dementsprechend überschaubar ist auch die mechanische Belastung des Getriebes, so daß die Stahlachsen in den Getriebe-Lagerplatten aus Alu nicht viel anrichten. Außerdem öle ich diese Achsen gelegentlich mit einer Kanüle.
Ich denke, daß bei einem Slotcar mit den typisch kräftigen Beschleunigungen so ein Alulager recht schnell ausgerieben/ausgeleiert sein dürfte und dann wird es ein Fall für die Tonne sein (oder man macht das mit Absicht und nutzt dann die aufgeriebenen Achslöcher, um passende Sinterbronzelager einzupressen. Ob das dann aber paßt, wage ich zu bezweifeln.
Oh verflixt - ich habe gerade nachgesehen und festgestellt, daß die Lagerplatten von meinem Drehtellergetriebe garnicht aus Alu, sondern aus Eisenblech bestehen, sehr wahrscheinlich aus einem alten Computergehäuse geschnitten. Das ändert aber nichts daran, daß Aluminium als Gleitlagermaterial denkbar ungeeignet ist - Reibung und Abnutzung sind sehr hoch.
In meiner Jugend hatte ich 'mal einen analogen Fahrradtacho (digitale Fahrradtachos waren noch Science-Fiction in den 1980'er Jahren!) mit einem Umlenkgetriebe ausgestattet, weil bei einem Fahrrad-Bastel-Eigenbauwerk der direkte Tachokabelweg leider wortwörtlich verbaut war. Ich mußte mit der Tacho-Flexwelle außenherum und außerdem war die Drehrichtung der Tachowelle genau andersherum als es der Tacho brauchte, weil ich das Abnehmerrad auf der falschen Seite montieren mußte. Auf der richtigen (rechten) Seite ging es nicht, weil da die Kettenschaltung war und am Vorderrad ging es nicht, weil das für den Tacho die falsche Radgröße hatte - analoge Fahrradtachos muß man ja genau zum Raddurchmesser passend kaufen, sonst geht er vor oder nach, je nachdem. So hatte ich mir 2 kleine RC-Getriebezahnräder aus Stahl gekauft, dafür passend einen Lagerblock aus Aluminium zurechtgebohrt - wodurch sich ein Umkehrgetriebe ergab: Aus der linksdrehenden Welle von der linken Radnabe wurde eine rechtsdrehende Tachowelle. Der analoge Tacho lief damals einwandfrei: das Umkehrgetriebe mußte allerdings regelmäßig entstaubt und mit feinem Nähmaschinenöl nachgeschmiert werden - eben wegen dieser Kombi "Zahnradachse aus Stahl" im "Lagerblock aus Aluminium".