• Baubericht HotRod 6

    Neulich habe ich aus der Bucht einen (weiteren) Citroen 11CV herausgefischt. Und das wird - na klar - wieder ein HotRod. Irgendwie gefällt mir dieser Fahrzeugtyp, der hat so ein verruchtes Gangster-Image... Ich habe mal im Internet nachgeforscht; tatsächlich wurde der Citroen 11CV wohl im Gangster-Milieu gerne verwendet, weil er offenbar recht zuverlässig war, viel Platz bot und ganz ordentlich Tempo machen konnte, dabei auch noch recht gut auf der Straße lag... ideal für einen Gangster, wenn einem die Polizei im Nacken saß ... Und wahrscheinlich wegen dieses zweifelhaften Rufs wird er heute entsprechend gerne getunt und aufgemotzt - mit dem Peugeot 203 das typische HotRod-Umbau-Fahrzeug.

    Das ist das Baumaterial: Das Carrera GO!!!-Fahrgestellspendermodell - hier ein schrottiger Porsche GT3 "Knüpfing Motorsport"/Art.61417 aus der Anfangszeit der Carrera GO!!!, hatte einen Drauftretschaden und war in dieser Form nicht mehr sammelwürdig, aber mit den schönen 5strahligen Chromfelgen und der ansonsten noch sehr guten Substanz ein heißer Kandidat für einen Umbau; die 1:43 - Karosserie - Heller-Bausatz, Best.Nr. 80159, Ungebrauchtmodell, stammt aus der Bucht; die Motorblockattrappe und daneben das Motorblock-Attrappen-Spendermodell: HotWheels Tooned TwinMill - also gewissermaßen die Comicversion eines ohnehin schrillen Fahrzeugs; hatte ich gestern beim Feierabend-Einkauf im "Reduziert"-Grabbelregal als "Beifang" mitgekauft mit der Absicht, dieses Modell als Motorblockspender zu zerlegen.

  • Hier auf dem Bild ist das Fahrgestell schon an die Heller-Karosserie angepaßt, die Verschraubung verklebt und montiert.

    Der Achsstand paßte nicht, aber der alte Porsche GT hat ja eine starre Metallvorderachse, und so habe ich nach bewährter Weise den Schleifersteckkasten quer durchbohrt und die Vorderachse gut 9mm nach vorne versetzt. Damit die Vorderräder dann an dieser Stelle eingebaut werden können, habe ich die vorderen Ausbuchtungen der Vorderradkästen am Fahrgestell mit der Laubsäge abgesägt.

    Um in der Karosserie Platz zu sparen, habe ich von der Heller-Bodengruppe die Hinterkante als Streifen gerade abgesägt und dieses Stück als "Tasche" in die Hinterkante der Karosserie eingeklebt. Dann habe ich die Hinterkante des Carrera-Fahrgestells abgeschnitten und soweit dünn zurückgefeilt, daß sie in diese "Tasche" der Karosserie hineingreifen kann. Um ein seitliches Verrutschen der Hinterkarosserie auf dem Chassis zu verhindern, habe ich ein entsprechend der Kofferraumschräge oben angeschrägtes Stück Spritzgußrahmen mittig in die innere Karosseriehinterkante geklebt und an der gegenüberliegenden Stelle mit der Schlüsselfeile (Rundfeile) eine Halbkreiskerbe eingefeilt: So kann die Chassis-Hinterkante in die Karosserie hineingreifen und ich brauche zur Karobefestigung nur 1 einzige Schraube, die ganz vorne mittig vor den Schleifern durch die Bodengruppe sticht. Als Einschraubhülse habe ich die originale Anguß-Schraubhülse aus dem Porsche mitsamt einem etwa 1,5cm langen Stück Motor-äh, Gepäckraumhaube als Klebelasche herausgetrennt. (Porsche baut ja den Motor oft hinten ein und ich nehme an, daß sich der Motor beim GT3 auch hinten befindet, also wäre das dann vorne die Gepäckraumhaube... egal)

    Um den doch recht großen Spalt zwischen dieser Klebelasche und der vorderen Motorhauben-Innenseite aufzufüllen, wollte ich diesmal etwas anderes als 2K-Epoxi und Microballs ausprobieren: Zuerst habe ich an dem Motorhauben-Klebelaschen-Anguß an der Motorhaubenoberseite vollständig den Lack abgeschabt , aufgerauht und gründlich mit seiner Schraube an seiner bisherigen Stelle auf dem Fahrgestell festgeschraubt. Als Füllstoffmaterial habe ich ein etwa 4cm langes Stück vom Spritzgußrahmen mit der Feile zu feinem Plastikmehl verrieben. Dieses Plastikmehl habe ich zu einem Häufchen auf einem Stück beschichtete MDF-Platte zusammengeschoben und dann unter Rühren mit einem Rest Spritzgußrahmen solange flüssigen Revell-Plastikkleber eingemischt, bis ich eine zähflüssig-weichklebrige Plastikmasse bekam. Diese Masse habe ich dann als dicken Tropfen auf dem montierten Klebelaschen-Anguß aufgesetzt, dann die Karosserie mit der vorbereiteten Hinterkanten-Steckung eingesetzt und nach vorne mit der Kühlerseite in die weiche Plastik-Kleber-Masse gedrückt. Nur noch den Abstand zwischen Vorderreifen und Kotflügelinnenseite geprüft, und nach etwa 1 Minute war alles schön und sicher fest.

    Damit sich der Allgemeinauftritt vom Stil "brav-bieder" in Richtung "aggressiv-aufgemotzt" verschiebt, habe ich die A-Säulen unten durchtrennt und um etwa 3mm gekürzt; das gleiche bei den B-Säulen, hier aber am oberen Ende, damit die B-Säule weiterhin schön senkrecht von der Fensterunterkante aus nach oben führt, und nur etwa 2mm kürzer, Anschließend mit der Laubsäge von der hinteren unteren Ecke der hinteren Fenster nach waagrerecht hinten durchgesägt bis knapp vor die Rückwand, und ein wenig keilförmig erweitert. Diesmal habe ich die Hinterkanten der hinteren Seitenfenster fast so hoch gelassen, wie sie im Original waren. So läßt sich das Dach, mit der Knickkante unter der Heckscheibe, mit der Vorderkante bis auf die jetzt gekürzten A-Säulen herunterbiegen und es ergibt sich der gewünscht keilförmig-aggressive Look.

  • Ich habe die Einbaustelle auf der Motorhaube mit einer großen Pinwandnadel angerissen und dann grob mit der Laubsäge ausgesägt, die Kanten dann mit der Schlüsselfeile nachgebessert, angeglichen und entgratet.

    Die Doppel-V8-Motorattrappe mußte ich leider in der Mitte auseinandersägen, damit sie in die Motorhaubenausschnitte hineinpaßt. Endgültig festkleben kann ich sie dann also erst ganz zum Schluß, aber das ist zum Lackieren der Karo sowieso besser so.

  • Ich denke, das paßt für's Erste so. Mal sehen, was mir noch einfällt: Motorattrappen befestigen, Unterbodenbeleuchtung, Lackdesign ... Und die Fensterrahmen müssen noch schöner zusammengeführt werden...

    Demnächst geht es weiter mit diesem Baubericht.

  • Die Felgen passen nicht? Und wieso nicht? Es gibt noch viel schrilleres Rollmaterial mit 5-Speichen-Chromfelgen, als meine Konstruktion, und das fährt sogar in 1:1 herum... siehe 758ec34db2e784bb0739c614a628b849--cool-cars-automobile.jpg. Das Bild werde ich demnächst wieder löschen, damit ich keine Probleme mit dem Copyright kriege ...

    (Das Bild habe ich deswegen jetzt am 18.4.2021/14:30 gelöscht. Siehe aber auch z.B. https://www.hotcars.com/15images-of-ba…ds-and-rat-rods , Bild Nr. 2/15 1965 Ford Truck [aber ich denke, daß das kein Truck ist] sowie Nr.1/15 Strange Corvette Hot Rod by Alfonce Kandie - habe ich gerade eben so scherzeshalber gefunden. Der Corvette-HotRod ist wirklich extrem; mit sowas kann man ja gar nicht mehr wirklich fahren)

  • Hast ja recht. Ich hatte mich etwas absolutistisch ausgedrückt.

    Deshalb korrigiere ich : Nach meinem Geschmack passen solche Felgen nicht zu hot rods.

    Es ist halt alles - wie immer ( und nur ) - Geschmackssache.

    Roland

    The second mouse gets the cheese.

  • So ich habe es 'mal riskiert und lackiert in der Hoffnung, daß der Lack die Spalten hinreichend schließt... die Karo mit einem Schleifschwamm stumpf-rauh geschliffen und dann drüber mit dem Flipfloplack, Typ blaugrünmetallic - es sind jetzt 3 Schichten. Eine mattschwarz-rauhe Grundierlackierung konnte ich mir sparen, weil die Karosserie sowieso schon schwarz durchgefärbt ist.

    ...

    Hmmm... ich denke, ich hätte doch besser vorher die Fensterrahmen mit Plastikkleber "zuspachteln" und verschleifen sollen, vor allem an der B-Säule. Das werde ich wohl nachholen, nachdem der Lack mindestens 24h durchgetrocknet hat. Ich war eben ungeduldig und wollte die Farbwirkung sehen... Und ich spiele mit dem Gedanken, da noch irgendwelche Flammen ganz dezent in einem anderen grünmetallic auf die Seiten zu lackieren, so daß es sich von dem Flipfloplack absetzt. Aber für heute ist sowieso Schluß mit der Lackiererei, weil es gerade angefangen hat zu regnen und wohl erstmal nicht aufhört. Und für das Gesamtbild macht es nichts - der Tiefeneffekt wird ja mit jeder zusätzlichen Schicht besser...

  • Die Basis Karo gefällt mir sehr

    net tes Projekt

    cu, DC

    Die Welt braucht mehr Ver-Rückte,
    seht
    was die Normalen aus Ihr gemacht haben


    zZ drehen die Ver-Rückten allerdings komplett am Rad

  • Den Citroen 11CV 1:43 von Heller findet man immer wieder mal in der Bucht. Gestern war auch einer angeboten und ich dachte, ich bin mal so verrückt und hole mir noch einen, allerdings war ein anderer Interessent mit höherem Gebot da und das wurde mir dann doch zuviel, zumal ich ja gerade hier noch zu tun habe... Die offenen Baustellen nehmen ja überhand...

  • So, es ist weitergegangen: Die Stoßfugen an A- und B-Säulen sind verschlossen / zugespachtelt- kaltverschweißt mit Spritzlingsbaum-Raspelstaub-Flüssigklebergemisch, anschließend außen verschliffen und nachlackiert. Die Motorblockattrappen wurden auf den Innenseiten gegenüberliegend mit einer 2mm-Bohrung versehen und innerhalb der Karosserie über ein entsprechend abgelängtes Plastikrohrstück eines Wattestäbchens satt klemmend zusammen verstiftet. Die Ansaughutzen sowie die Auspuffenden wurden mit einem kleinen Spitzkegelfräser an der Kleinbohrmaschine ein wenig ausgehöhlt und diese Höhlungen innen rot gestrichen, um Ansaug- bzw. Auspuff-Rohre zu imitieren. Den Fahrzeugboden habe ich einen knappen Zentimeter vor dem Motor mit 6mm durchbohrt und über diesem Loch eine 3mm-LeD klargrün aus einem spottbilligen China-LeD-Sortiment eingesetzt, mit 2 Vorwiderständen braun-orange-braun (130 Ohm) und gelb-lila-braun (470 Ohm) in Reihe = 600 Ohm, bei 12V Bahnspannung ergibt sich so ein maximaler LeD-Strom von 20mA; und durch die Schutzdiode an der Kathode fällt auch noch ein wenig Spannung ab, so ist die LeD gut und sicher geschützt. Die Frontscheibe ist eingeklebt und so sieht das vorläufige Ergebnis aus:

  • Auf dem ersten Bild drehen sich die Hinterräder; die Verschlußzeit war wohl recht schnell; das zweite Bild ist unscharf, weil das Auto wackelt, aber zeigt die tatsächliche Wirkung besser.

    'Mal sehen, wie ich die Seitenscheiben noch reinkriege, denn durch meine Schrägdachmodifikation ist die Passung mit den Bausatzscheiben da etwas schlecht. Ich hatte auch schon versucht, den Kühlergrill mit einem Chromrahmen ("Chromfolie" aus einer Kartoffelbreipackung) einzufassen, aber bisher war das nicht so schön geworden: Entweder sind meine Skalpelle inzwischen zu stumpf oder ich sehe inzwischen zu schlecht oder beides... das wird eben doch recht kleinfitzelig.

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