• Nichts Neues, nichts Außergewöhnliches. Nur ein Beispiel, wie man Schrottkarren fabriziert.
    Basis war ein mißlungenes Experiment. Aber ich schmeiße ungern etwas weg.
    Und da in guter deutscher Tradition :phat: meine Bahn auch ein US - Landschaftsmotiv haben wird, bot sich diese Ruine geradezu an, um sie zu verrotten.
    Meine Hauptüberlegung war, wo zuerst das Blech durchfressen ist.

    Farbe und Rost folgt noch.

    Schrottkarre.jpg

    Roland

    The second mouse gets the cheese.

  • klingt nach einem perfekten Projekt :)


    Gesendet von meinem Moto G 2014 mit Tapatalk

    Die Welt braucht mehr Ver-Rückte,
    seht
    was die Normalen aus Ihr gemacht haben


    zZ drehen die Ver-Rückten allerdings komplett am Rad

  • immer diese Ratten und Co Bastler
    dazu Fliegengitter aus Kunststoff, Mehl und Sekundenkleber
    und am Ende mit den Dirty-Racern Allen um die Ohren fahren
    je oller, je doller :)


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    Die Welt braucht mehr Ver-Rückte,
    seht
    was die Normalen aus Ihr gemacht haben


    zZ drehen die Ver-Rückten allerdings komplett am Rad

  • Dieser Testabguß blieb ewig lange weich und hat sich verzogen. Ich habe ihn immer wieder korrigiert, weil wirklich die Schwerkraft ausreichte, um die Seiten weg zu drücken.
    Nicht fragen warum. Einfach so.
    Na ja, als die Karosserie dann fast hart war, gab ich ihr den Verzug, den ich wollte und spielte das Spiel, bis sie endlich fest war.
    Erst dann kamen alte Erinnerungen hoch...
    Ich habe ja viele Jahre hauptberuflich Plastikmodelle entworfen, Prototypen und Handmodelle gebaut.
    Und natürlich auch Exhibits für Messen und Vorstellungen rund um den Globus.
    Da mußte auch schon mal ein Absturz oder so als Diorama dargestellt werden.

    Das Erste, was man tut ist hinsetzen, Objekt in die Hand nehmen und überlegen, wo normalerweise Karosserien zuerst angefressen werden. Das markiere ich punktuell. Dann schaue ich ( gab es "damals" noch nicht ) im allwissenden web nach, ob es so ist. Da gibt es viele Bilder of "finds".
    Dann überlegen, wie weit man es treiben will.

    Nächster Gedanke: Da außen oft noch Farb - oder Grundierungsschichten drauf sind, beginnt das Durchrosten meist von Innen, unterstützt von der an der Innenseite durch die Dunkelheit länger vorhandenen Feuchtigkeit.

    Also nehme ich einen mittlegroben Kugelfräser ca. 6 mm Durchmesser und beginne gaaanz vorsichtig und langsam an den entsprechenden Stellen die "Durchrostung" von innen nach außen. Immer ca. 1,5 - 2 mm mehrFläche als dann später weg sein soll. Und es muß wirklich hauchdünn werden.

    Ja und nun kommt die diffizilste, aber auch kreativste Arbeit. Das Entfernen von Blech, das im Original schon weg gefressen ist. Auch da - Danke dem Web.....Spicken !

    Eine spitze und scharfe Klinge wird ganz sanft in die dünne Stelle gestochen und dann werden kleine Teilchen des dünnen Materials heraus gebrochen / gebröselt - NICHT SCHNEIDEN ! Das sieht dann aus wie heraus geschnitten !
    Das Ganze läßt sich noch beleben durch Stellen wie auf der Motorhaube, wo man das "Blech" sowohl ausfrißt wie auch an einigen Stellen nach außen aufbiegt.

    Das Ganze geht auch an Spitzguß - ( Plastik - ) Karosserien. Da wurde es ja vorwiegend verwendet.
    Wer Einschüsse darstellen will ( Mafiaboß Kuschi :phat: ) geht genauso vor, nimmt aber einen Fräser nur 3 mm Durchmesser, schleift nicht ganz so dünn raus, sticht dann von innen in die dünne Stelle und dreht die Klinge ganz vorsichtig, so dass nur wenig heraus bricht. Dann diese Stelle unter heißem, dünnen Wasserstrahl von innen aufweichen und mit irgendetwas entsprechend kleinem Kugelähnlichen nach außen drücken / modellieren, so daß der Aufwurf entsteht, den die Kugel verursacht.
    Achtung, das Erweichen des PU oder PS unter Wärme erfolgt exponential, nicht linear ! Also nicht unter Dauerbeträufelung arbeiten, und auch so wenig wie möglich drumherum mit aufwärmen.
    Ich habe mir letztes Jahr beim Chinesen meines Vertrauens eine Heißluftpistole in Stabform gekauft, mit einstellbarer Hitze und Ventilatordrehzahl sowie Aufsteckdüsen von 3 mm bis Ultimo. Damit geht es hervorragend.

    Es ist wie alles eine Übungsfrage.

    Wer es mal probieren möchte möchte und nichts zum Üben hat, kann von mir gerne eine Schrottkarosserie gegen Portoerstattung kriegen.

    So, und nun viel Spaß beim Rosten !

    Roland

    The second mouse gets the cheese.

    Einmal editiert, zuletzt von Arkay (28. Oktober 2017 um 17:19)

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