Hallo, heute möchte ich euch mal meine ersten Gehversuche im Umbau vorstellen. Mein Avatar ist ein roter Porsche GT3. Ursprünglich war mein Anliegen eine Art analoges Autonomous Car für die D143 zu bauen. Deshalb die Widerstände, zum Ausprobieren durch die Fronthaube steckbar. Ist zwar prima gefahren, er hat aber die übrigen Autos mittels Störfunk ebenfalls „autonom“ gemacht. Das heißt, die digital angesteuerten Autos sind wie von Geisterhand plötzlich stehengeblieben oder mit Vollgas abgeflogen.
Vom Forum habe ich mich dann überzeugen lassen stattdessen D132-Technik zu verwenden. Derzeit bin ich am Testen. Ich denke aber, dass das der Weg ist, um irgendwann einmal zwischen halbautomatisch gesteuerten 1:43-Fahrzeugen durch schöne Dioramen gondeln zu können. Ich habe halt einen gewissen HO-Modelleisenbahn-Hintergrund.
Dann kam Pfuetzes Aufruf zum ProNoMag auf der sagenhaft schönen Desmo-Holzbahn. Ich habe ganz interessiert die Teilnahmebedingungen gelesen und mich gefragt: OK, wie kriegt man möglichst viel Motorleistung verlustarm auf die Straße? Meine erste Idee war: Man könnte versuchen die sonst beim slotten kontraproduktive Reibung der Vorderräder zu nutzen. Also wie bei echten Autos: 4WD! Gesagt, getan. Porsche aufgeschraubt. Lange gegrübelt. Als proof of principle einen Riemenantrieb von der Hinter- auf die Vorderachse eingebaut, nicht sehr straff gespannt! Das geht sogar, ohne die Achsen zu demontieren.
Und siehe da, der Porsche hat beim Beschleunigungstest (3m geradeaus, 12V konstante Spannung) meine magnetlosen 2WD-Autos locker abgehängt, und zwar vor allem auf den ersten Zentimetern. Vielversprechend. Später fand ich heraus, dass die Gummiband-Idee auch schon mal jemand hatte…
Die Endgeschwindigkeit des 4WD-Porsche war leider gegenüber den magnethaltigen Autos geringer. Mein Ansatz: Mehr PS müssen her. Also habe ich lange nach Maßen von Motoren, Ritzeln, Kronrädern, Achsen, Chassis usw. gefahndet, Autos aufgeschraubt und Bauteile vermessen. Am Ende war ich überzeugt davon, dass man mit Standardteilen und ein wenig Werkzeug so was hinkriegt. Mein Versuchsobjekt war ein Stadlbauer Pull&Speed Pickup Truck, den gibt es ja mit der gleichen Karosserie auch als GO!!!
Weiß eigentlich jemand, was für ein Auto das darstellt? Ich tippe ja auf GMC Sierra oder so. Das wären dann Allrad und als 6 Liter V8-Benziner 349 PS und Drehmoment satt, gut 5m lang und 2m breit. Passt zu meinem Konzept. Colt Seavers hat ein älteres Modell davon gefahren.
Eingebaut habe ich in meinen schwarzen Pull&Speed einen NSR Shark 30000U/min 210g/cm Motor mit durchgehender Motorwelle. Wäre doch gelacht, wenn ich damit nicht beide Achsen direkt antreiben könnte. So etwas gab es schon mal als SCX Peugeot 307 WRC. Die vordere Motorwelle habe ich mit einem 2,0mm Bohrerschaft verlängert. Ritzel und Kronrad stammen von D132-DTM-Fahrzeugen, Untersetzung 8:32. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, sollte damit ein top speed von 25 km/h auf der Schiene möglich sein.
Die Antriebsteile sind alle auswechselbar, meist geschraubt. Nur die Schleifer habe ich aus Platzgründen am gekürzten Evo-Leitkiel angeklebt. Die Reifen sind original, auch die Karosserie habe ich nicht geändert, so dass der Umbau von außen kaum auffällt. Das fertige Geschoss bringt fast 70g auf die Feinwaage. Der Schwerpunkt wird vom sehr tief eingebauten Motor bestimmt. Der ist aber doch so dick, dass ich die Ladefläche von unten mit dem Fräskopf an der Ständerbohrmaschine schwächen musste. Halbwegs auf Achshöhe zentriert, passt das Triebwerk sonst nicht rein.
Fertig, wird man ja nie. Was noch zu tun ist: Achsspiel verringern, vor allem hinten. Reifen ankleben und so wenig wie nötig rund schleifen. Das M+S-Profil der Reifen will ich mir wenigstens ansatzweise erhalten. Bei Gelegenheit durchsichtige Fenster, Inneneinrichtung und Fahrer einsetzen. Und vor allem meine Teststrecke mit mehr und ungebremstem Strom ohne Thermowiderstände versorgen. So ein V8 will halt gefüttert werden.
Gruß und Dank für die vielen Tips an Pfuetze, der glaube ich schon ALLES irgendwann mal selbst gebaut hat, auch 4WD!