Fahrzeuge (v.a. Karosserie) selbst "basteln"

Zitat von DTM Race Driver

Danke für deine Antwort Roland,

Also du meinst (oder weißt?), dass die Modelle von Tipiart nur anhand von Plänen "freihand" sozusagen geschnitzt worden sind?

Es sind ja nur drei, die reine Eigenbauten sind - die " fantasy endurance racer". Und die sind frei erfunden, Eigenkreationen.

Aber wie bekommt man dann aus Platten gewölbte Formen?

Indem man sie biegt...  Entweder kalt oder aber mit Erhitzen ( heißes Wasser, über der Herdplatte, Fön etc ).
Kalt geht wie bei Papiermodellen, man drückt das Teil sanft gegen die Tischkante und zieht es unter der Hand durch, dadurch verformt und krümmt es sich.

Müssten dann ja ziemlich viele aneinandergeklebt sein.

Diese Aussage verstehe ich nicht - ich denke, Du hast die Modelle von Tipiart gesehen ? Da ist doch zu erkennen, was wie zusammengefügt wurde, es sind doch Aufnahmen von unten dabei.
Und vergiss nicht - in 1/43 sind auch Kantenradien entsprechend kleiner und ergeben sich aus zwei auf Stoß geklebten 2 mm - Platten wie von selbst. Nach dem Abrunden natürlich

Klingt ansonsten sehr anspruchsvoll und nach viel erforderlicher Übung,

Wie viele Sprüche gibt es zu Fleiß, Preis, Meistern die vom Himmel fallen etc ? 

aber auf jeden Fall ist es Wert das mal selbst zu testen.

JAAAA !

Weißt du denn, wo man so detailierte Pläne von allen möglichen Modellen herbekommt?

Aus alten Slotracing - und Modellbaumagazinen, aus dem Internet. Gib mal "blueprints" ein oder Bildersuche mit "car drawings" . Aber erwarte insgesamt nicht zu viel, Du wirst vorwiegend ältere Fahrzeuge als Risse finden, weniger moderne. Wenn Du irgendwann etwas Konkretes suchst, schick mir eine PN.

Alles anzeigen

Guckst Du :

http://www.slotforum.com/forums/index.php?showtopic=57296
http://www.slotforum.com/forums/index.php?showtopic=71209

und das Sahnehäubchen
http://www.slotforum.com/forums/index.php?showtopic=14022

Genug zum Denken ? Coole Sachen, oder ?

Roland

Zitat von Wolfgang N.

Hallo,

was nimmst Du denn für einen Kleber für das Polystyrol?

Habe schon Polistyrol mit Sekundenkleber verklebt, fand das aber nicht wirklich optimal. Bei einem Chassis müssen die Klebestellen ja einiges aushalten können.

Grüße,

Wolfgang

Nun ist die Frage zwar nicht an mich gerichtet, aber da sie öffentlich gestellt wurde...

Sekundenkleber ist kein Allheilmittel, und schon garnicht auf glatten Oberflächen wie Polystyrolplatten, denn er geht keine stoffschlüssige Verbindung ein. Und dann noch möglichst 2 mm dicke Platten auf Stoß.... Nein.

Eines der sehr guten Mittelchen ist Azeton. Aber nicht der gestreckte Mist aus dem Baumarkt. Gehe in die Apotheke und lasse Dir ein 100 ml - Glasstopfen - Fläschchen füllen. Kostet etwas mehr als ein Gläschen Schnaps, ist aber das Geld wert.
Genauso gut - oder sogar besser - geht Trichlorethan.
Diese beiden Flüssigkeiten "verflüssigen" die Stelle, wo sie aufgebracht werden und verschweißen das Polystyren.
Aber Achtung : Man sollte zunächst einmal an irgendwelchen Resten einen Klebetest machen einfach deshalb, weil das Lösungsmittel aus der aufgeweichten Klebestelle viel langsamer entweicht als wenn es nur oberflächlich aufgetragen wäre. ( Fingernageltest ).
Man bringt diese Flüssigkeiten mit einer feinen Pipette, einem dünnen Pinsel, einer Drahtschlinge oder einer hauchdünnen Kanüle ( Diabetiker) auf. Vorsicht, dass es nicht wegläuft - es fließt laut MURPHY immer dahin, wo die Finger das Modell halten...und es ist aggressiv gegenüber Polystyrol. Also kleine Mengen nehmen. Es verfliegt auch sehr schnell auf der Oberfläche. Aber es bindet auch ebenso schnell ( man kann natürlich noch etwas nachkorrigieren, da die Klebestelle ja etwas aufgeweicht ist).
Man lässt es in die Klebenaht hinein laufen, es verteilt sich durch die Kapillarwirkung und zieht recht zügig an.

Ebenfalls sehr gut funktioniert jeder Kleber auf Acrylit - Basis, wie zum Beispiel Pattex Stabilit Express. Der löst die Oberfläche an und wirkt daneben auch noch als Füllstoff / Spachtelmasse. Er ist gut verarbeitbar, weil dem Acrylitpulver ein Harz zugesetzt ist, das die Topfzeit verlängert.
Allerdings geht er nicht so gut als Kleber wenn man einen 2 mm - Platte auf Stoß kleben will, da er ja pastös ist. Er funktioniert am besten als Verbindungskleber in Kehlungen.

Immer abhängig davon, welchen Belastungen das Ganze ausgesetzt werden wird, ist Klebern der Vorzug zu geben, die stoffschlüssig zu verbinden.
Ansonsten unbedingt die Klebestellen anrauhen.

Roland

Zitat von CarGo

Mag ja alles stimmen was du schreibst, aber ich würde keinem Laien dazu raten mit trichlorethan zu panschen, womöglich noch im geschlossenen hobbykeller...

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"Mag " nicht nur stimmen, was ich schrieb - es stimmt. Denn ich mache erst eigene Erfahrungen und rede dann darüber.

Auch der Umgang mit einem Dremel, Federstahlblech und Trennscheiben kann für einen Laien hoch gefährlich sein.

Schöne Weihnacht,

Roland

So ganz von der Hand zu weisen wäre es nicht, mal umfassend über Gefahren beim Basteln aufzuklären, oder ?
Fräse mal ein Bahn ohne gute Feinstaubschutzmaske... und, und, und

Roland

n.b.: Rauchst Du ?

Wie ich schon sagte - wie wäre es mit einem thread über Arbeitsschutz ?
Und - ja, ich meinte Trichlorethan. . Neue Brille, Wolfgang - vielleicht gleich eine geschliffene Arbeitsschutzbrille ?

Warum ich wohl vermieden habe Chloroform zu erwähnen ? .....

Gruß allen Chemikern und Giftmischern oder - verwendern !

Roland