welches Minibohrwerkzeug ist empfehlenswert?

  • Moinsens,

    ich stehe gerade vor der Entscheidung, mir ein neues Minibohrwerkzeug, im Volksmund kurz "Dremel" genannt, zu kaufen. Ich hatte dabei an das Proxxon MicroMot 50/E gedacht. Auch von anderer Seite habe ich oft Proxxon als Empfehlung gehört. Bei Amazon ist zumindest eine kritische Meinung, die moniert, dass die MicroMot 50/EF (!) nicht rund laufen würde und dadurch insbesondere kleine Bohrlöcher oval werden statt rund.

    Und dann kommt auch noch Hans, der in die gleiche Kerbe schlägt:

    Berichte doch bitte mal, für welches Produkt Du Dich am Ende entscheidest.
    Ich warne vor Proxxon.
    Die werben damit, dass Ihre Maschinen nicht "schlagen". Und genau das tun die Dinger dann doch.

    Habe mit Proxxon reichlich Kontakt gehabt in dieser Angelegenheit. Und der Service dort ist freundlich, vorbildlich + sehr gut: unproblematischer Umtausch, sogar Vergleichsmessung mit anderen Geräten der Baureihe. Kostenlos geschickte neue Spannzangen.

    Nur: genützt hat es nix. :dash:
    Allerdings muß man auch erst einmal lernen, das Schlagen zu erkennen.

    - Hans-HH

    Was mach ich denn jetzt? Welches Werkzeug nutzt Ihr, und welche Erfahrungen habt Ihr bzw. was empfehlt Ihr?

    Viele Grüße,

    Jan
    ---
    Das Recht auf Dummheit wird von der Verfassung geschützt. Es gehört zur Garantie der freien Persönlichkeitsentfaltung.
    (Mark Twain, Schriftsteller, 1835 - 1910)

  • Jeder mag seine eigene Methode haben, wie er die Präzision seiner Mini-Bohrmaschine bewertet. Ich selbst nutze dazu einen alten, etwas schwächlichen - aber regelbaren, Modelleisenbahn-Trafo. Er erlaubt es, die Drehzahl des Mini-Bohrers bis fast zu Stillstand herabzuregeln. Stärkere Netzteile erlauben das nicht. Wichtig natürlich, dass man Spannzangen benutzt - nicht die weitverbreiteten Schnellspannfutter. In die Spannzange kommt ein absolut neuwertiger Spiralbohrer mit genau dem der Spannzange entsprechenden Durchmesser. Der Bohrer wird allerdings umgekehrt in die Spannzange gesteckt und so tief hinein, dass er nicht auf seinen Spiralen aufliegt.

    In die Einspannvorrichtung meines Koordinatentisches kommt nun noch ein Anschlag/optischer Bezugspunkt, der mit einer 4fach-Lupe genau auf die Spitze/auf das aus der Spannzange herausragende Ende des Bohrers ausgerichtet wird. Während dies super-l a n g s a m (!!!) rotiert, beäuge ich durch die 4fach-Lupe, ob sich das rotierende Bohrerende (Schaft) von seinem ruhenden Bezugspunkt entfernt.

    UND GENAU DAS IST LEIDER DER FALL. UND ZWAR UM MEHRERE ZEHNTEL-MILLIMETER.
    Egal, ob die Maschine neu aus dem Laden ist. Oder vom Werk "repariert". Oder als Ersatz zugeschickt, frisch vom Band.

    Wichtig: Man sollte das mit verschiedenen Spiralbohrern in verschiedenen Durchmessern wiederholen, um sicherzugehen, dass man keinen verbogenen Spiralbohrer als Maß der Dinge nutzt. Ich gehe dabei von 1mm bis hinauf zu 3mm-Achsen aus der Führung von CD-/DVD-Lasern. Das Schlagen zeigt sich jedesmal. Auch neue Spannzangen ändern daran nichts.

    Proxxon sagt: man könne, frisch vom Band, lediglich ein Schlagen von 2 Hundersteln messen.
    Das aber wäre mit meiner simplen Methode gar nicht zu erkennen.

    Schlußfolgerung: Entweder ich mache einen Fehler.
    Oder das Werk macht ihn mit jeder neuen Maschine.

    - Hans-HH

    Bin dankbar für jeden ernst gemeinten Hinweis. Denn die Sache nervt unendlich.

    2 Mal editiert, zuletzt von Hansinhamburg (2. März 2012 um 20:04) aus folgendem Grund: Versucht, etwas verständlicher zu formulieren.

    • Offizieller Beitrag

    Nix für ungut Markus, aber mit den "Sonderregeln" kommen hier Einige nicht zurecht


    Dann kann man sich entweder an die grundsätzlichen Regelungen halten und die sind total simpel und selbsterklärend, oder ansonsten einfach uns per PN mal fragen ...wir beantworten gerne Fragen wenn sich jemand mal nicht sicher ist.

  • ...ich suche keine Bezugsquellen (jedenfalls jetzt noch nicht) und vermute, dass es Jan ebenso geht.
    Das wäre ja einfach zu lösen.

    Und mich interessieren auch genauere Aussagen, als "ich bin zufrieden" (was natürlich schon mal schön ist).

    Mich interessiert: haben andere aus diesem erlauchten Kreis ebenso kritisch hingeschaut oder noch bessere/genauere Meßmethoden. Und welche Maschine erfüllt sie?

    Was ich bislang von Dremel in der Hand hatte, lässt mich vor diesem Hintergrund zweifeln, dass mein Geld dort gut investiert wäre.
    Und - man muß es ja eigentlich nicht immer wieder erwähnen - irgendwelche Sonderangebote oder Billig-Hausmarken kannst Du vergessen.
    Hab einiges davon herumliegen.
    No-name - no-fun. :cursing:

    - Hans-HH

  • Hallo
    Wenn ich so hochpräzise Sachen mache nehme ich eine Säulenbohrmaschine und gebe dem Bohrstück eine leichte Körnung.
    Hat schon mal einer einen normalen HSS Bohrer gemessen , da sind die erlaubten Toleranzen schon im Hundertstelbereich,
    also auch nicht so für präzises Arbeiten gedacht.Für solche Feinmechanik scheint mir ein Dremel oder ähnliches weniger geeignet und wenn es Hochpräzise mit geringsten Toleranzen sein soll, dann kommt nur eine Drehbank in Frage, alles andere ist vergebene Liebesmühe.

    Gruß

    Jürgen B

  • Hab vor Jahren mal nen billigen Dremel-Klon im Aldi (Top-Craft) gekauft.

    3 Spannfutter, nix eiert, hat Kraft, zig Werkzeuge, Galgen zum Aufhängen, biegsame Welle dabei, im Koffer und kostete nen Bruchteil vom Original Dremel.

    Bis jetzt bin ich immer noch zufrieden, alle Löcher rund (oft sind es auch die Bohrer, die eiern, Achtung).

    Mir genügt der und es geht mit Sicherheit präziser, aber es geht dem Jan um ein Minibohrwerkzeug, nicht Drehbank und sonstiges.

    Grüße ausm Pott

    Christian

    (...ich bin kein Ghostcar, ich fahre immer so vorsichtig)

    :D Have a Nice Day

  • also meine Beiträge richten sich a: an den Schüszel. Er hat gefragt was andere empfehlen, ich empfehle den Dremel. Was ich mir natürlich auch schon angeschaut habe ist die kleine Drehbank von Proxxon, aber 700€ sind mir dann doch etwas zu viel (zur Zeit jedenfalls :vain: )
    b: den JuanWayne, er wollte den Link (zwar vom Peter, aber da er mich zitiert hat bekommt er ihn von mir)

    Ach ja, ich hatte auch schon so ein "Günstiges" Teil vom Discounter. Parkside hieß das, glaube ich. Da hat sich nach einem halben Jahr nur noch der Motor gedreht, aber nichtmehr das Werkzeug.

    Gegen die Proxxon Minibohrer habe ich auch nichts, mein Vater benutzt so einen seit mehreren Jahren! Und der funktioniert Tadellos. Als Hinweis, mein Vater betreibt Modellbau im H0 Bereich und versteht auch was davon.

    Mit freundlichen Grüßen

    Martin

    Unsere Homepage

    Einmal editiert, zuletzt von StuemPer (2. März 2012 um 20:53)

  • wenn es Hochpräzise mit geringsten Toleranzen sein soll, dann kommt nur eine Drehbank in Frage

    Aber wenn ein Hersteller für seine Minibohrmaschinen mit "KEIN SCHLAGEN" wirbt und dessen Mitarbeiter 2 Hunderstel messen (was zwar Schlagen ist, aber IMHO vernachlässigbar), denn ist das eben auch das, was ich erwarte.

    Zur Drehbank:
    Gibt es eine kleine, exakte und finanzierbare?

    Habe mir die Proxxon bei semiprofessionellen Modellbahnern angeschaut. Dort läuft sie schon recht lange und ist nicht mehr exakt.

    - Hans-HH

  • Also wenn 2 hundertstel zu vernachlässigen sind sind wir wieder bei Proxxon oder Dremel, denke egal was man da kauft ,man kann nicht danebengreifen , bei den Billiggeräten da muss man sehen.
    Schlagtoleranzen wird es bei jedem Werkzeug geben wenn sie älter werden.

    Gruß

    Jürgen B

  • Ich habe den Proxxon FBS 230, ich finde den direkten 230V Anschluß extrem praktisch, benötigt kein Trafo/Netzteil.
    100% zufrieden seit 8 Jahren , und ich brauche das Teil oft ...

    Interessant: Jetzt heitßt das Teil "FBS 240"

    Viele Grüße,
    Martin
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  • Guten morgen zusammen

    Ich habe auch vom discounter ( aldi süd) den "Dremel" und fahre für meine verhältnisse auch sehr gut damit, habe sogar noch den Vorgänger davon , und dafür ein kleines schnellspann futter geholt funktioniert auch tadellos für meine ansprüche, Stufenweise Regelbar geschwindigkeit 1- 6 .Das zubehör ist auch nicht schlecht. eine Teleskop aufhänge vorrichtung, eine Flexible welle und 1-2 mal im jahr hat Aldi süd auch kleine koffer mit ersatzteilen. mit schleifpapieren, polier aufsätzen fräs köpfen etc ... Und !!! 100% Kompatibilität zu dem Großem Bruder Dremel .Sprich ich nutze Dremel werkzeuge im Aldi Dremel. Auch für das Geld bekommt man glaube ich 15 Dremel vom Aldi für einen Original Dremel. Lügen müsste ich auch aber 4 jahre habe ich den jetzt bestimmt schon ... und leistungs technich kann ich da keinen unterschied machen von Neu und jetzt nach 1000 mal benutzt ...

    Oder ich hatte einfach nur Glück mit meinem Modell ^^

    mg chris

  • Hatte zunächst den Proxxon FBS 240/E (oder war es der Vorgänger?) mit direktem Netzanschluß. Bei dem ist mir die Drehzahlregelung verraucht. Kann ja mal vorkommen. Obwohl...?

    Daraufhin habe ich mir das - laut Aussage von Proxxon-Mitarbeitern, mechanisch weitgehend identische - Schwestermodell FBS 12/EF zugelegt. Es läuft auf 12 Volt, benötigt also ein eigenes, ausreichend dimensioniertes, Netzteil. Bei diesem Nachfolger fiel mir dann das Schlagen auf. Beim Vorgänger war es mir nicht aufgefallen. Nun kann es sein, dass ich in der Zwischenzeit gelernt hatte, (noch) kritischer hinzuschauen.

    Kann aber auch sein, dass das alte Gerät einfach präziser gefertigt war. Ich glaube eher an letzteres. Denn ich war bereits soweit gewesen, dass ich mich bei der Benutzung der Spannzangen zu größter Sorgfalt anhielt. Und den Unterschied erkannte, wenn ich dabei mal schluderte.

    Nun war ich gerade im Begriff, mir den Micromot 50EF zu kaufen - weil andere Baureihe. Da las ich Jans Hinweis auf die Amazon-Bewertung. Das klang dann eklig vertraut. - Danke Jan, für die wertvolle Warnung!

    An Jürgen:
    Ohne Schlagen - wie von Proxxon in den Prospekten versprochen - wäre das, was ich für mein Geld erwarte. Aber 2 Hunderstel kann ich nicht erkennen - und folglich damit leben. Der Grund, warum ich von Proxxon abrate, ist eine Abweichung die ich sehen kann und mit allem reproduzieren, was exakt in die Spannzangen passt. Und diese Abweichung liegt, meines Erachtens, deutlich über 2 Zehnteln. Wenn Du ein exaktes 1mm-Loch bohren möchtest, dann siehst Du das am Resultat. Wenn Du eine 1:43-Felge damit abdrehen möchtest, dann ist sie danach Müll.

    An alle, die berichten "ich bin ganz zufrieden":

    Mich würde brennend interessieren:
    Wie hoch sind Eure Ansprüche an die Präzision Eurer Geräte?
    Sind sie vergleichbar mit meinen (siehe oben) - oder sogar höher?
    Wie beurteilt Ihr das Schlagen Eurer Maschinen?
    Falls Ihr Felgen oder Kompletträder mit Euren Minibohrern abdreht: sind die hinterher WIRKLICH-WIRKLICH-WIRKLICH rund?
    Und: Welche Technik nutzt Ihr, um das zu beurteilen?
    Oder geht es Euch, wie mir - der womöglich (siehe oben) lange Zeit einfach nicht GENAU hingeschaut hat?

    - Hans-HH

  • Moin Hans,

    Nun war ich gerade im Begriff, mir den Micromot 50EF zu kaufen - weil andere Baureihe. Da las ich Jans Hinweis auf die Amazon-Bewertung. Das klang dann eklig vertraut. - Danke Jan, für die wertvolle Warnung!

    die schwache Bewertung bezieht sich auf die MicroMot 50/EF, richtig. Warum nimmst Du nicht die 50/E? Die kostet kaum mehr.

    Viele Grüße,

    Jan
    ---
    Das Recht auf Dummheit wird von der Verfassung geschützt. Es gehört zur Garantie der freien Persönlichkeitsentfaltung.
    (Mark Twain, Schriftsteller, 1835 - 1910)

  • Wenn ich mich recht entsinne, kann die irgendwas nicht - entweder keine Spannzangen oder umgekehrt kein Schnellspannfutter.

    Und außerdem: das Thema "Proxxon" ist für mich so ziemlich durch. Es sei denn, hier wirft noch irgendein ABSOLUT-DURCHBLICKER mehr Hirn vom Himmel, als ich im Moment zu diesem Thema zusammenkratzen kann.

    Wann immer ich in den letzten Monaten irgendwas in 1:43 vorantreiben wollte, strandete ich alsbald von dieser frustigen Maschine.

    Grüße aus Rest-Hamburg :D :

    - Hans-HH

    Einmal editiert, zuletzt von Hansinhamburg (3. März 2012 um 16:12) aus folgendem Grund: Wenn man nicht gleich an alles denkt...

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