Teilausbau in Holz

Schon seit längerer Zeit plane ich meine Plaste Go Schienen durch eine Holzbahn zu ersetzen. Dem Maßstab 1/43 möchte ich allerdings treu bleiben; nicht zuletzt wegen meinen Platzverhältnissen. Die Planung für die neue Holzbahn ist soweit abgeschlossen - jetzt muss sie nur noch "gemacht" werden!
Um mein theoretisches Wissen in der Praxis zu testen, habe ich mich entschieden, erst mal eine kleine Lösung durchzuführen. Diese beinhaltet das Ersetzen von einer Kurvenkombination auf meiner Go Bahn durch ein optimaleres Stück aus Holz.

Vielleicht fühlt sich durch diesen Bericht der Ein oder Andere dazu angeregt, ein ähnliches Projekt zu starten.

Als Opfer meiner Umbauaktivitäten habe ich mir diese Aussenkurve mit der Weiche und dem Schlenker danach ausgesucht.

Gründe:
- durch die kurze Gerade vor der Weiche wird diese oft ohne zu schalten überfahren
- hier habe ich noch keine Landschaft gemacht

Problematisch ist natürlich, dass ich die bestehenden Schienen möglichst mit meiner Holzschiene treffen sollte. Also habe ich mir eine Schablone aus Pappe gemacht, aus der der Anschluss an die bestehende Bahn hervorgeht und an der ich die Störkonturen erkennen konnte.

Mithilfe dieser Schablone konnte ich mir die Störkonturen und und die Lage der Bahnanschlüsse direkt auf das MDF zeichnen.
Mit einem Kunststoffrohr (ist glaube ich ein Heizungsrohr aus dem Baumarkt) und einer Aluminiumschiene habe ich dann den ersten Slot gefräst.

Soweit, so gut! Hat bisher auf jeden Fall super geklappt und macht Lust auf mehr!

Gruß
Holger

Also ich benutze einen "ausgelutschten" Industriesauger". Und ich muss sagen - ohne Sauger gehts wesentlich schlechter!

Gruß
Holger

So, weiter gings mit dem Fräsen. Ich habe mir einen 3 mm Hartmetallfräser von CMT besorgt. Im Prinzip ist es wohl ziemlich egal welchen Hartmetallfräser man sich gönnt - wichtig ist nur, dass die Schnittlänge lang genug ist. Manche 3 mm Fräser haben nur 6 mm Schnittlänge und das ist ziemlich knapp für die Slottiefe.
Es bietet sich an, den inneren Slot zuerst zu fräsen und das Kurvenlineal dabei im Kurveninneren festzunageln (hab ich falsch gemacht). So befinden sich die Löcher im MDF an einer Stelle, die man sowieso später abtrennt. Ansonsten muss halt gespachelt werden! Das habe ich mit MDF Spachtel (eine Komponente) gemacht. Wichtig: danach gaaanz glatt spachteln.
Die Fräsrichtung ist entscheidend für das Ergebnis! Der Fräser sollte immer so laufen, dass er die Fräsmaschine nicht "vorwärts treibt", sondern von hinten am Fräsanschlag vorbeikommt/dreht.

Für Kopieraufgaben habe ich mir eine kleine Vorrichtung für die Oberfräse gebaut:

Die Stifte in der Polycarbonatplatte haben einen Durchmesser von 2,8 mm. Mit diesen Stiften wird die Oberfräse in dem bereits gefrästen Slot geführt. Je weiter diese beiden Stifte auseinander sind, desto mehr "verwischt" der 2. Slot in einer Kurve. Je näher diese beiden Stifte zusammen sind, desto eher verkanntet der Fräser beim Schieben.
Der Abstand der Stifte zum Fräser kann geändert werden. Dazu habe ich weitere Gewindelöcher in die Plate geschnitten.
Die Stifte sind Gewindestifte, die zur Hälfte auf die 2,8 mm abgedreht wurden.
Solange der Abstand der beiden Slots gleichbleibend ist, kann somit eine einfache Kopie eines weiteren Slots erstellt werden. Auch das Heraustrennen der Bahn aus der Gesamtplatte kann hiermit sehr einfach und sauber erfolgen!

Jetzt habe ich also ein Stück Holz mit 2 komischen Nuten drin. Und ja - es passt sogar ganz gut an den Rest der Bahn .
Nur irgendwie habe ich das Gefühl, dass die eigentliche Arbeit jetzt erst noch anfängt....

Oh, ich sehe jetzt erst, dass dieser alte Bericht von mir wieder ausgekramt wurde
Inzwischen habe ich die Plaste komplett entsorgt und eine Holzbahn im Rally/Bergrennstil aufgebaut. Spurwechsel sind auch drin - allerdings habe ich konsequent auf die Ideallinientechnik gesetzt und die Carrera Ansteuerung komplett rausgeschmissen.

Wenn Interesse besteht, kann ich die Bahn ja in einem neuen thread mal vorstellen. Ist allerdings Landschaftstechnisch noch eine große Baustelle   


Gruß


Holger