Heute früh wollte ich mal die gestern von mir aufgestellte Theorie überprüfen ob gutes driften tatsächlich möglich ist, wenn man unter den Kiel einen Magneten setzt und die Hinterachse statt mit Magnet mit Blei beschwert. Prinzipiell hätte das perfekt funktioniert, denn die Führung vorne war nach dem Umbau gigantisch. Leider war das Problem der Grip an der Hinterachse. Egal, wieviel Blei ich da hingepackt habe, der Grip tendierte gegen null. Die Autos waren somit de facto unfahrbar (außer mit viel Schwung) und das Ergebnis frustrierend. Die einzige Erklärung,
die ich hatte war die, daß der Magnet vorne das Auto hinten so "hebelt", daß auch das Blei hinten nichts bewirkt, denn man kann die Hinterachse
nicht unendlich mit Blei bepacken, sonst geht auch wieder nichts vorwärts.
So kam ich auf die Idee den Magneten nicht vorne, sondern mehr zur Fahrzeugmitte hin zu plazieren um das Verhältnis besser auszutarieren.
Das Ergebnis war überwältigend! Ich traute meinen Augen nicht. Plötzlich war das Fahrverhalten fast identisch mit meiner seligen 1:24!!! Drifts ohne Ende (bei Bedarf), Schlupf, aber nicht zuviel beim rausbeschleunigen und selbst langgezogene Steilkurven können jetzt von vorne bis hinten im Drift genommen werden Selbst die Rundenzeiten sind auf Dauer nicht schlechter, weil der Wagen jetzt einen viel breiten Grenzbereich hat und nicht mit 10 Saltos abfliegt, wenn mal knapp über das Limit kommt, sondern mitunter nach dem Anschlag wieder in die Spur "zurückfedert"
(wie die alten 1:24er Autos). Die absoluten Rundenzeiten sind zwar mit Magnet hinten ca. zwei zehntel besser, auf lange Sicht fällt das aber nicht
unbedingt ins Gewicht, da man irgendwann abfliegt wenn man immer an den Grenzbereich geht. Fährt man aber sichere Runden, dann ist der mittige Magnet bei manchen Autos sogar leicht im Vorteil, weil er da locker mithält, durch den gutmütigen Grenzbereich praktisch nie abfliegt und im Zweikampf den Gegner sogar mit dem "Hintern" an- oder rauskicken kann.
Der Magnet ist mit doppelseitigem Klebeband leicht an der richtigen Stelle zu fixieren. Die richtige Stelle und der richtige Abstand zur Schiene
ist von Auto zu Auto verschieden, das muß man einfach ausprobieren. Auch die Reifen spielen dabei eine wichtige Rolle. Als Faustregel kann man sagen:
Achsabstand dritteln und im Verhältnis 1:2 in Richtung Vorderachse befestigen. Also näher an der Vorderachse als an der Hinterachse.
Das ganze ist für jeden absolut easy zu realisieren und hebt den Fahrspaß auf der go!, zumindest für mich, auf einen neuen Level. Zu beachten ist aber, daß der Reifenverschleiß nun erheblich höher ist, die Motoren ein bißchen heißer werden und nicht jeder Wagen gleich positiv auf den Umbau reagiert. Genial funktioniert das zum Beispiel beim Aston Martin, beim Jaguar ist der Effekt nicht ganz so hoch (aber immer noch deutlich). Mit meinen Porsches muß ich das noch ausprobieren, beim Formel 1, schätz ich, gewinnt man keinen Fahrspaß.
Ein Phänomen, daß ich beim Jaguar entdeckt habe, habe ich noch nicht enträtseln können: Nach dem Magnetumbau verliert er DEUTLICH an Höchstgeschwindigkeit, der Aston Martin jedoch kaum. Woran das liegt, weiß ich noch nicht, ich vermute jedoch, daß das mit der erhöhten Reibung am Kiel und den Schleifern in Zusammenhang steht und daß das bei schwächeren Motoren stärker ins Gewicht fällt.
Über Feedbacks und Erfahrungen anderer würde ich mich freuen.
Liebe Grüße,
Marcus