RÄDER AUCH OHNE REIFENSCHLEIFMASCHINE EXAKT RUND

  • Immer wieder mal kommt das ( leidige ) Thema wirklich rund laufender Räder und wie man diese schafft auf den Tisch.

    Ich will dieses Problem aus meiner Sicht und mit meinen Erfahrungen erläutern.

    Grundvoraussetzung alles Weiteren ist davon auszugehen, dass das Schleifen von Rädern dem Arbeiten mit einer Drehbank ähnelt.

    Wir brauchen also – wenn wir wirklich runde Räder haben wollen -

    Futter

    Stahlhalter

    Stahl

    Vorschub


    Unbedingt beachten beim Drehen auf der Drehbank muss man

    1. Das Werkstück ist schwingungsfrei im Futter fixiert

    2. Der Stahl ist schwingungsfrei in der Stahlhalterung fixiert

    3. Mit dem Vorschub wird die Menge des Materials fesgelegt, die bei jeder Umdrehung abgetragen wird.


    Das „Werkstück" ist in unserem Fall das mit Gummi beklebte Rad.

    Der „Stahl" ist nun das Schleifbrett.

    Der "Vorschub" ist der sanfte Druck auf das Schleifbrett sowie die dabei gleichzeitig stattfindende Seitwärtsbewegung.

    Los geht’s:

    1. Das Rad ist auf der Achse montiert und freihändig zunächst bis etwa 2,5 mm Durchmesser über Endmaß abgestochen. Dazu eignet sich zum Beispiel hervorragend eine dicke Stopfnadel bei der man das Öhr abgeschnitten und sie in ein Hand – Bohrfutter nicht viel länger als die Radbreite eingespannt hat. Damit sticht man dann seitlich in den Gummi und auf diese Weise wird ein Ring abgestochen und das Rad hat bereits einen grundlegenden Rundlauf. UNBEDINGT EIN - ZWEIMAL TRAINIEREN, DA DIE NADEL DÜNN UND DER GUMMI ZÄH IST.
    2. Deshalb ist es nun auch schon einfacher, noch ohne Schleifvorrichtung das Rad frei Hand zunächst auf etwa 1,5 mm Übermaß abzuschleifen.

    ACHTUNG - DREMEL UND ÄHNLICHE DREHEN ZU HOCH !

    Und nun :

    Nach dem Vorschleifen ( siehe „0“ ) wird die gesamte Vorrichtung montiert und wie beschrieben eingespannt.

    Ad 1. Die Achse ist im Bohrmaschinenfutter befestigt. Alle auf der Skizze zu sehenden Teile inklusive Rad sind in entsprechender Reihenfolge montiert.

    Wichtig ist dabei, dass alle Teile sehr eng, gerademal frei drehend, montiert sind. Die beiden Scheiben können sich allerdings ruhig drei bis fünf Millimeter ( Erfahrungswert, probieren ) seitlich bewegen. Nur dürfen sie nicht an der Felge schleifen. Das wird mit den Stellringen eingestellt.

    Ad 2. Der „Stahl“ sind hier simple, aber steife Schleifbretter mit verschiedenen Körnungen. Grob beginnen, feiner werden. Geduld ist wichtiger als zu viel Druck.

    „Schwingungsfreiheit“ wird am Ende erzeugt durch die beiden Scheiben.


    Ad 3. Der „Vorschub" ist die Hand.

    Wie geschrieben mit wenig Druck, und viel Geduld langsam herunter schleifen bis die Scheiben beginnen sich gerade so mitzudrehen.

    Schon ein paar Zehntel vorher ( MEßSCHIEBER LIEGT DABEI ! ) ist man bereits bei der feinsten Körnung angelangt.

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    Man stellt eine passende Drehzahl ein und beginnt langsam zu schleifen. Am Schluss, etwa drei Zehntel, sollte mit dem finalen Schleifpapier gearbeitet werden.

    Das Prinzip ist stocksimpel und absolut fehlerfrei. Da das Schleifbrett schließlich auf den Scheiben landet und dort mit einem bißchen Druck den endgültigen Durchmesser herstellt, gibt es keinerlei Rundlauffehler mehr. Die Scheiben sind der radial fixierteStahlhalter, auf dem das Brett – der Stahl – ebenso fixiert am Ende aufliegt. Es geht am Ende gar nicht unrund.

    Man spürt wie die Reifen immer runder, sanfter und glatter laufen.

    Ist alles beendet, werden die Kanten abgerundet und die Lauffläche wird nochmal mit feinstem Papier abgezogen.

    Voraussetzung sind also Scheibenpaare etwa 4-5 mm dick, in allen benötigten Enddurchmessern und mit entsprechenden Achsbohrungen sowie Stellringe ebenfalls mit passender Bohrung sowie einem IN die Felgen passenden Außendurchmesser.

    Auch ein paar dünne und kleine Unterlegscheiben sind vonnöten.

    Und eine Achse, klar.

    Summa Summarum – dem einen oder anderen wird dies im Vergleich zu seiner Freihand – Schleifbrettmethode viiiel zu umständlich und aufwendig erscheinen.

    Allerdings bringen hohe Voltzahlen und überdimensionierte Motoren mit überhohen Drehzahlen allein noch lange nicht auf die Siegerspur.

    VORTEIL DER VORRICHTUNG : MAN KANN SIE ÜBERALL MIT HIN SCHLEPPEN - IN DER HOSENTASCHE !!! :phat::phat:

    DAS PRINZIP DIESER VORRICHTUNG WURDE ERDACHT UND AUCH PRODUZIERT VON

    CHARLIE FITZPATRICK, DEM GRÜNDER VON BETTA/CLASSIC,

    DEM WOHL BEKANNTESTEN UND ÄLTESTEN HERSTELLER VON LEXAN - KAROSSERIEN.

    Roland

    Schleifvorrichtung.jpg

    1 Achse

    2,4,6,8 Stellringe

    3,7 Maßscheiben

    5 Rad

    The second mouse gets the cheese.

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