Baubericht: Halloween-Themenfahrzeug

  • Baubericht: Halloween-Auto

    Zur Zeit gibt's ja in den Discountern wieder allerlei Halloween-Dekokram, und da kommen einem die Ideen... Aktuell zur Jahreszeit passend wollte ich mir dann eben auch so ein Halloween-Fahrzeug gestalten, ähnlich wie es "kuschi" Carsten schon vor länger Zeit auf youtube vorgestellt hatte. Nachdem ich aber in den ortsansässigen Bau- und Gartenmärkten sowie in Supermärkten/Discountern keine passenden Kürbismodelle aus Hohlplastik fand und mir eine Dekokrambestellung im Chinaversand umfänglich zuviel war, habe ich eben selbst zu Skalpell und Kleinbohrfäser gegriffen und mir aus hellgelbem Styrodur einen entsprechenden Kürbis zurechtgeschnitzt...

    Bastel-Grundfahrzeug war ein alter Mercedes-F1 von einem Konvolut aus der Bucht, an dem der Vorbesitzer schon eifrig herumgewerkelt hatte: Die Spitze war abgebrochen, und der Fahrer war ziemlich grob herausgetrennt worden, nur noch die Hände waren drin. Der Heckspoiler fehlte auch, aber ich hatte noch einen passenden übrig. Die F1-Räder passten aber stilistisch überhaupt nicht zu dem Grusel-Thema. Ich hatte von einem der letzten Umbauten (Corvette C3) noch einen Satz Felgen von einem alten Peugeot WRC da. Die Reifen waren allerdings schon so hartgealtert, daß sie gleich beim ersten behutsamen Abziehversuch zersplitterten. Aber ich habe noch einen Fundus an Blechspielzeug-Gummireifen da, grobstollig, etwa 2,2cm Außendurchmesser. Daher habe ich die 4 WRC-Felgen einzeln nacheinander auf eine ledige Achse gepreßt, auf der Kleinbohrmaschine den Mittelsteg weggedrechselt und dann noch mit der Rund-Schlüsselfeile eine halbrunde Nutrille in die Felgenmitte eingearbeitet. In dieser Rille halten meine Gummireifen sicher und gerade. Daß bei diesen Arbeiten die weißen Felgen ein wenig zerkratzt werden, stört beim Thema des Modells nicht - im Gegenteil...

  • Weil der Bodenabstand dann recht beachtlich ist, habe ich einen Tuning-Magnet eingesetzt, denn mit dem Standardmagnet hatte das Modell so wenig Bodenhaftung gehabt, daß er schon beim Anfahren durchdrehte und in jeder Kurve rausflog, sobald man schneller als im Schritttempo unterwegs war - das macht natürlich keinen Sinn. Falls dieses Modell irgendwann auf einer Holzbahn unterwegs sein soll, müßte da natürlich gut umgebaut werden, aber diese Frage stellt sich derzeit nicht (abgesehen davon ist in der F1-Karo sowieso kein Platz, um irgendwelche Gewichte einzubauen).

    Wie schon so oft bei meinen Umbauten habe ich die Stummelachsen an den vorderen Windabweisern abgezwickt. Aber für die Vorderachse wurde diesesmal nicht der Schleiferkasten, sondern die darüber oben hinausstehenden vorderen Windabweiser quer durchbohrt, denn die Räder sind so groß, da würde der Leitkiel sonst kaum noch in den Slot hineinragen. Die Vorderachse fertige ich aus einem Stück Fahrradspeiche an, die ich mit der Kleinbohrmaschinen-Trennscheibe entsprechend einkürze (Mit einer PUK-Säge geht's nicht - die Speiche ist aus Stahl). Um die Achse im Fahrgestell zu zentrieren, schneide ich mir aus Plastik-Lollistielrohr (gelegentlicher Straßengrabenfund) zwei 3mm-Stücke als Abstandhalter zu.

    Natürlich braucht dieses Modell eine Beleuchtung: Rv 1Kiloohm; eine helle 3mm-LeD orange "klar" aus dem Chinasortiment; eine Schutzdiode, vom Elektronikschrott ausgelötet.

    Damit sind Fahrmechanik und Elektrik fertig, und weiter geht's mit der Gestaltung:

    Die Formel1-Karosseriespitze paßt nicht, da sie viel zu spitz ist; einen Frontspoiler und auch einen Fahrer braucht' s nicht, also kommt nicht nur die Spitze einschließlich Cockpit ganz weg, sondern auch die seitlichen Luftkästen und außerdem die obere Luftansaughutze über dem Motor. Viel bleibt da nicht mehr übrig von der F1-Karosserie! Aber viel war ja auch nicht mehr dran... Jetzt muß natürlich der Stromleiterbereich mit den Schleiferfassungen abgedeckt werden.

    Aber erstmal schnitze und fräse ich mir aus einem vanillegelben (das muß sein, denn es soll eine orange Beleuchtung rein) Styrodurklötzchen freihand einen Halloween-Kürbis. (Der blaue Kürbiskopf war der erste Versuch, ich dachte, es würde vielleicht etwas lila; aber das war nichts und außerdem war der zu klein).

  • Dann fräse ich mit der Kleinbohrmaschine und dem 8mm-Ovalfräser ein einigermaßen zylindrisch-halbkugeliges Loch von unten in den Kürbiskopf, bis ich etwa 2cm-Durchmesser erreicht habe, prüfe dabei immer wieder die Eintauchtiefe - der Fräser darf keinesfalls irgendwo die Oberfläche durchbrechen, und schneide mit einem spitzen Skalpell Augen, Nase und Mund vorsichtig heraus. Nachdem die Form zu meiner Zufriedenheit geraten ist, mische ich mir aus viel gelber und ein klein wenig roter Acrylfarbe einen passend dunklen Orangeton, stecke den Kürbis zum Festhalten auf ein Stück aufgerolltes Draht-Fliegengitter und streiche den Kürbis mehrfach satt an. Daß sich dabei kleinkrümelige Bröckelchen in der Farbe bilden, kommt der Realistik durchaus zugute. Nachdem der Acryllack durchgetrocknet ist, fräse ich den Kürbis innen großzügig hohl aus. Anschließend ein kleiner Beleuchtungstest; und da, wo es mir noch zu dunkel erscheint, fräse ich noch ein wenig mehr Schaum von innen weg.

    Die LeD-Beleuchtung im Testbetrieb:

  • Damit das ordentlich ausschaut, möchte ich die verbliebene Dreiergruppe nach vorne gerichtet einbauen... und nach dem Aufbohren der HotWheels-Karosserienieten bin ich angenehm überrascht, denn die Motorattrappe besteht aus 2 ineinandergesteckten Teilen: Der doppelte Dreifach-Vergaser einerseits (wobei hier eine Dreifachreihe schon unwiederbringlich abgebrochen war), der Motorblock mit Auspufftrichtern andererseits. Das war mir damals beim HotRod3 garnicht aufgefallen, das war so fest zusammengesteckt... So kann ich die Dreiergruppe einfach um 90° gedreht, mit den Ansaugöffnungen nach vorne, auf die Zylindergruppe setzen: Dann gibt's eben für je 2 Zylinder einen gemeinsamen Vergasereinlauf, und für je 3 Zylinder einen gemeinsamen Auspuff. Ansaug- und Auspufföffnungen male ich innen rot an. Schrilles Modell, schriller Motor!

    Der Kürbiskopf bekommt, stilistisch passend, ein spitzes Hexenhütchen aus schwarzem Tonpapier, etwas asymmetrisch aufgeklebt mit Styroporkleber.

    Dann säge ich mir noch 2 kleine Gespenster-Silhouetten aus Kabelkanal-ABS mit der Laubsäge aus und klebe diese seitlich an die Leitflossen des F1-Heckspoilers, von dem ich zuvor sämtliche Werbebeschriftungen abgeschliffen hatte...

  • Das Formel1-Karosserievorderteil paßt nicht dazu, weil der Kürbiskopf im Verhältnis dazu viel zu groß ist. Durch die vorherigen Anpaßversuche ist der Original-Fahrerkabinenteil leider nicht mehr verwendbar, aber ich habe noch genügend alte F1-Karossen im Bastelvorrat, und so muß eben jetzt ein ehemaliges Ferrari-Karosserieteil auf ein ehemaliges Mercedes-Fahrgestell. Das Motorsockelgehäuse entsteht aus dem Deckel eines Wimperntuschepinsels, ein Gehweg/Randsteinfund...

    Die Motorattrappe wird nach inzwischen bewährter Bahnschneidreste-Plastikstaub-Klebermischung mit einem dicken Tropfen von innen am Motorsockelgehäuse festgespachtelt; anschließend schleife ich das Ferrari-Karosseriespitzenteil außen gleichmäßig grob rauh und schraube es im Befestigungssockel auf dem Fahrgestell fest. In gleicher Weise wird das Motorsockelgehäuse von innen angerauht und auf dem Fahrgestell mit einem weiteren dicken Tropfen Kleber-Plastikmasse auf dem Befestigungssockel verklebt.

    Nach einer abschließenden Lichtfunktions- und Passungskontrolle klebe ich den Kürbis mit Styroporkleber über dem Motor an der Vorderkarosserie fest. Damit sind Motorattrappe, Motorsockelgehäuse und Kürbiskopf mit Hut ein einziges Bauteil, das an der vorderen Karosseriebefestigungsschraube hängt.

    Obwohl der Kürbiskopf leicht ist, ist das Modell wegen des hohen Aufbaus doch recht kipplig; aber es fährt recht schnell, wegen der großen Räder...

    Huuu-Buuuuuhhhhh..... Hiiiiihhihihihiiii.....

  • Gobastelbubi 31. Oktober 2021 um 11:21

    Hat den Titel des Themas von „Halloween-Themenfahrzeug“ zu „Baubericht: Halloween-Themenfahrzeug“ geändert.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!