Löten von SMD LEDs /// Verzinnen von Kupferlackdraht

  • Jetzt weiß ich wieder, warum ich so lange nichts mit diesen kleinen Bauteilen gemacht habe ....

    Mein größtes Problem ist das Verzinnen des Kupferlackdrahts. Ich habe 0,15mm Kupferlackdraht von Conrad. Ich bekomme den einfach nicht verzinnt, das Zinn haftet einfach nicht auf dem dünnen Draht.
    Das Verzinnen und Löten der SMD selbst ist kein Problem, nur haftet der nicht verzinnte Draht natürlich überhaupt nicht auf den Bauteilen ...

    Welchen Kupferlackdraht verwendet Ihr?
    Welches Lot?

    Danke,
    Peter

  • Sag ich ja, mühsam. :D Kratzt/schmirgelst du den lack an der lötstelle vorher ab? Das sollte schon helfen.
    Ich verwende normalerweise eine 0,2 mm (0,6mm mit isolierung) dünne drahtlitze. Evtl. finde ich noch raus woher ich die habe.

  • ich habe schon probiert, die Isolierung abzukratzen, abzuschmirgeln.
    Mit dem Bunsenbrenner funktioniert es sehr gut.
    Auch mit dem Lötkolben funtioniert es gut, einfach so lange in einen Tropfen Lötzinn halten, bis die Isolierung weg ist.

    Aber das Lötzinn haftet einfach nicht am Draht.

  • Ist der Lackdraht auch als lötbar gekennzeichnet? Es gibt ja auch noch den für Spulen und ähnliches. Eventuell mit ein wenig Flussmittel versuchen.

    Edit: Den hier Kupferlackdraht.

    Gruß
    Harald

    Einmal editiert, zuletzt von FotN (1. Dezember 2019 um 22:12)

    • Offizieller Beitrag

    Dafür gibt es spezielle Lackkratzer wie diesen vom Knipex.

    Es gibt (wie bei allem :S ) Lackdraht und Lackdraht und es ist nicht unbedingt alles Lackdraht was als Lackdraht verkauft wird.
    Der "Lack"-Draht welcher für Motorwicklungen genutzt wird ist nicht dazu gedacht das man den Lack abbrennt, da dieser ja eigentlich (bis zu einem gewissen Punkt) Temperaturfest sein sollte. Das hinterlässt dann zumeist Rückstände an denen das Lot nicht mehr hält. Das ist eigentlich "Wickeldraht" wie dieser der gern als Lackdraht (als Oberbegriff) verkauft wird


    Bei den als "Lötbar" bezeichneten Lackdrähten gibt es meines Wissens 2 Wärmeklassen die aber eher in einem Lötbad/-tigel mit um/über 400°C verzinnt werden und weniger mit dem Lötkolben. Wenn sind es meist sind es regelbare Station mit passendem Temperaturbereich und dicken Spitzen zum vorverzinnen.

    Ich kann dir keine Empfehlen, da ich selbst keinen Bedarf habe.
    Ein Lackkratzer dürft aber vermutlich das einfachste und Beste sein.
    Oder suche speziell nach Lackdraht mit dem Zusatz "Lötbar", wenn deine Station/Kolben die entsprechende Temperatur bieten kann.

  • Okay, also bissl blöd war das bei mir mit Löten auch immer, aber ging dann doch! Also ich habe nur kurz die Farbe mit dem Feuerzeug abgeflammt. Nur kurz sonst ist der Draht ganz mit weg! Dann gehe ich kurz mit Lötzinn und Kolben an das Kabel nackig. So ließ es sich dann aber verlöten. Kabel habe ich bis jetzt nur die Kabel, die an den Mini SMDs dran waren verwendet. Wenn genug Platz ist nehme ich deswegen auch gerne normale LEDs und ganz dünnes Kabel mit normaler Isolierung. Lötet sich doch viel leichter!

  • Ist der Lackdraht auch als lötbar gekennzeichnet? Es gibt ja auch noch den für Spulen und ähnliches. Eventuell mit ein wenig Flussmittel versuchen.

    Edit: Den hier Kupferlackdraht.

    Gruß
    Harald

    Das ist der Hinweis auf den ich insgeheim gewartet habe. Hatte ich schon fast vermutet.
    Ich habe damals einfach den Kupferlackdraht von Conrad gekauft, eine Auswahl ob lötbar oder nicht, gab es nicht.

    So, auf zum Shopping ...

    Danke an Harald und Jörg, man lernt nie aus!

    Daniel, mit dem Feuerzeug - so ein Bunsenbrennerchen - geht bei mir der Lack auch sehr leicht ab. Allein der Gasverbrauch von dem Ding ist etwas hoch LOL

  • Und Kupfer selbst läßt sich immer löten.

    keine Ahnung, bin hier kein Experte, würde aber vermuten, das auch Kupfer, vor allem in Drahtform immer eine Art Legierung ist und nicht 100% Cu.
    Ich kann Dir aber gerne eine Probe von diesem elenden Kupferlackdraht schicken zum Probieren. Das ist jetzt nicht böse oder irgendwie gemeint, nur als Test ob ich wirklich so ein Lötpfuscher bin oder ob es vielleicht doch am Material liegen könnte. Versuch macht klug.

    Ich bestell mir jetzt mal den anderen Draht, da ist kostenmäßig und resourcenverschwendender Weise nicht viel falsch zu machen.
    Außderdem werde ich den Draht wie von Dir beschrieben mal abkratzen und reinigen vorm Löten. Ach ja, den Löthonig ordere ich auch dazu.

    Ich hätte es gestern nochmals versucht, abgekratzt, mit Isopropanol entfettet (habe kein Aceton, das ist mir verdunstet) und versucht zu verzinnen. Erfolg hatte ich keinen...

  • ich habe ein eigenes SMD (hauchdünn) mit Flußmittel
    ein "Elektroniklot" mit Flußmittel (noch bleihaltig)
    ein bleifreies Elektroniklot mit Flußmittel
    ein 2mm dickes Lot mit Flußmittel
    und eine Dose Bj.1985 mit Lötpasta ...

    probiert hätte ich alles vor der Verzweiflung ...

  • Moin, habe mal bei unseren Elektro Nerds nachgefragt :) und die haben mir folgenden
    Auszug aus einem Fachbuch genannt, aber richtig nicht jeder Kupferlackdraht kann auch gelötet
    werden, um den Lack vom Draht an den entsprechenden Stellen zu entfernen, haben Sie mir eine
    Lackabziehpinzette von Knipex empfohlen. (siehe Bild)

    Das Löten von Kupferlackdraht
    Im Prinzip ist das Löten von Kupferlackdraht (CuL) nichts anderes als das Löten von herkömmlichen Kupferlackdraht. Allerdings befindet sich, wie es die Bezeichnung schon andeutet, anstelle einer Isolierung aus Kunststoff Lack auf dem Draht.
    Kupferlackdraht vorbereiten – so besser nicht
    Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, damit umzugehen. Das hängt auch von dem konkreten Kupferlackdraht ab, den Sie verwenden. Einige löten Kupferlackdraht ohne weitere Vorarbeiten, also mit der Lackschicht.
    Dann dauert das Löten aber deutlich länger. Zudem besteht immer die Gefahr, dass der Lack zumindest in Resten vorhanden ist. Außerdem bestehen Gesundheitsrisiken, da schädliche Dämpfe beim Erhitzen des Kupferlackdrahts entstehen.
    Daher sollte der Lack zuvor entfernt werden. Auch hier gibt es wieder verschiedene Möglichkeiten. Das Abbrennen kommt auch hier wieder vor. Dabei wollen wir aber nochmals auf die bereits erwähnten Risiken hinweisen.
    Abschleifen oder Abkratzen vom Lack zu empfehlen
    Sowohl, was die Gesundheit als auch die Qualität der Lötverbindung betrifft. Für viele Anwender hat sich dagegen die Verwendung eines scharfen Messers oder Skalpells als optimal herausgestellt. Beispielsweise mit einem Stanley-Messer (Teppichmesser) kratzen Sie mit der Klinge den Lack ab und den Kupferdraht blank.
    Anleitung in drei Schritten zum Löten von Kupferlackdraht CuL
    Lot
    Flussmittel
    Kupferlackdraht CuL
    Lötkolben oder Lötstation
    eventuell Pinzette oder dritte Hand (in alle Richtungen bewegliche Klemme)
    Klinge zum Entfernen des Lacks
    1. Vorbereiten des Kupferlackdrahtes
    Entfernen Sie den Lack von dem Kupferlackdraht. Gegebenenfalls müssen Sie den Kupferdraht mit der Pinzette oder der dritten Hand festhalten.
    2. Vorbereiten der Lötstation oder des Lötkolbens
    Erhitzen Sie nun Ihren Lötkolben. Der Lötkolben oder die Lötstation sollte einen Temperaturbereich zwischen 160 und 170 Grad Celsius erreichen.
    3. Das Löten vom Kupferlackdraht
    Tauchen Sie den Kupferlackdraht in das Flussmittel und tragen Sie das Lot auf. Kontrollieren Sie, ob es sich um eine gute Lötstelle handelt (kein kalter Lötpunkt).

  • Ich habe auch schon Kupferlackdraht mit dem Dremel und Siliconschleifkörpern bearbeitet, bis die sich endlich löten lassen wollten
    Kupfer ist demnach nicht gleich Kupfer

    cu, DC

    Die Welt braucht mehr Ver-Rückte,
    seht
    was die Normalen aus Ihr gemacht haben


    zZ drehen die Ver-Rückten allerdings komplett am Rad

  • gestern kam die Lieferung von Reichelt.

    TEST!

    Erkenntnis: es gibt einen Unterschied zwischen lötbarem und nicht lötbarem Kupferlackdraht.

    Lötbaren Kupferlackdraht (z.B aus dem Link von Harald weiter oben) kann man innerhalb von Sekunden verlöten.
    Der Lötpfuscher hier hat einfach den Draht in einen Tropfen Lötzinn, der an der Lötspitze baumelt gehalten und anschließend den verzinnten Draht (ging innerhalb von 2-3 Sekunden!) an den Mikrostecker für die Beleuchtungsschaltung.
    FERTIG!

    Heureka!

    Lötbarer Kupferlackdraht ist watscheneinfach zu löten! Absolut kein Streß. Her mit den kleinen Bauteilen ....

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